Die Sportvereine dürfen ihre Anlagen nicht nutzen und überraschen mit kreativen Trainingsideen
Sportler machen „Training dahoam“

Die Saison ist für die Werdener Volleyball-Damen bereits beendet. Vielleicht geht bald etwas auf der Beachanlage?
Foto: Bangert
2Bilder
  • Die Saison ist für die Werdener Volleyball-Damen bereits beendet. Vielleicht geht bald etwas auf der Beachanlage?
    Foto: Bangert
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Alle Sporteinrichtungen sind zunächst bis zum 19. April geschlossen. Ob und wie es dann weiter geht, ist derzeit völlig offen. Die Sportvereine mussten ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb einstellen, möchten aber ihre Mitglieder mit „Training dahoam“ fithalten.

Beim Kettwiger SV hat die Corona-Pandemie den Sportbetrieb vollständig zum Erliegen gebracht. Auf Grund dessen wurde auch die für den 2. April geplante Jahreshauptversammlung verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Geschäftsstelle bleibt besetzt, Publikumsverkehr findet aber nicht statt. Der Kettwiger SV möchte aber, dass seine Mitglieder fit und gesund bleiben. Zu diesem Zweck hat die zweite Vorsitzende Anke Liesenfeld motivierende Übungen zusammengestellt, die ohne Geräte und zuhause absolviert werden können. Das komplette Programm mit Anleitung und Fotos kann von der Homepage heruntergeladen werden. Liesenfeld weist darauf hin, dass man sich immer erst warm machen sollte und gibt pfiffige Tipps. Zum Beispiel könne man gefüllte Wasserflaschen als Hantelersatz nutzen.

Freude an regelmäßiger Bewegung

Beim Werdener Turnerbund wurde nicht nur die für den 25. März geplante Jahreshauptversammlung abgesagt. Auch das Sport- und Gesundheitszentrum im Stadtbad schloss seine Pforten. Auf der WTB-Homepage finden sich Videos aus den unterschiedlichen Sparten des Vereins, die Anleitungen geben für ein kleines Training in den heimischen vier Wänden. Es gehe darum, nicht einzurosten, sondern in Bewegung zu bleiben: „Gleichzeitig können wir Euch versprechen, dass es nach Aufhebung dieser schmerzlichen Maßnahmen im WTB wieder mit frischem Schwung und Motivation zurück auf die Spielfelder, Trainingshallen oder Freiluftanlagen geht. Denn unsere gemeinsame Freude an regelmäßiger Bewegung und der Spaß an Training und Wettkampf werden sich auch von Corona nicht aufhalten lassen. Bis dahin aber müssen wir uns alle in Geduld üben.“ Der Deutsche Volleyball-Verband hat den laufenden Spielbetrieb beendet. Sven Heimeshoff vom WTB betont aber, dass die Planungen auf der Beachanlage im Löwental weitergehen. Zunächst werde der Sand gereinigt und dann mit neuem Sand aufgefüllt. So stünde einer späten, dafür aber umso schöneren Beachvolleyballsaison nichts mehr im Wege. Das erste Werdener Beachturnier in diesem Jahr soll am 2. Mai stattfinden, bisher ist keine Absage geplant.

Hoffnung und Online-Schach

Stefan Eggebrecht von den Schachfreunden Werden berichtet: „Unser Spielbetrieb ruht auf unbestimmte Zeit. Wir wollten einfach kein Risiko eingehen, insbesondere, da wir viele ältere Mitglieder haben. Unser Spielleiter hat allerdings für die kommenden Wochen Online-Turniere vorgesehen. In dieser Hinsicht hat Schach einfach Vorteile gegenüber den meisten anderen Sportarten.“ Tennisspielen ist verboten zurzeit. Dazu erklärte der Abteilungsvorstand des WTB: „Wir hoffen alle, dass diese massiv einschränkenden Maßnahmen ihre Wirkung auch zeigen und wir bald wieder unseren Sport aufnehmen können.“ Der TC Am Volkswald informierte seine Mitglieder: „Der Spielbetrieb wird auf unserer Tennisanlage eingestellt. Das Clubhaus ist bis auf Weiteres geschlossen.“ Auch in Kettwig hatte man sich schon so sehr auf den Saisonstart gefreut. Doch um die Gesundheit der Mitglieder aufrechtzuerhalten und einen Teil dazu beizutragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, hatte der Vorstand der Kettwiger Tennisgesellschaft einen Trainings- und Spielstopp beschlossen. Auch die am 2. April vorgesehene Mitgliederversammlung musste verschoben werden.

#flattentheplauze

Der Vorstand der Kettwiger Rudergesellschaft hofft: „Wir wollen unseren Beitrag leisten, dass wir die Corona-Krise so schnell wie möglich besiegen und unseren geliebten Rudersport wieder unbeschwert ausüben können.“ Der Zugang zu Bootshaus, Bootshallen, Kraft- und Ergoraum sowie die Umkleidekabinen ist derzeit gesperrt. Um die Ruderer aber weiter zu täglicher Bewegung motivieren zu können, hat die KRG auf ihrer Homepage unter dem Motto „#flattentheplauze“ einen Trainingsplan für daheim erstellt, der fortlaufend weitergeführt wird. Jedes Training dauert 16 Minuten und kann somit gut im den Tagesplan integriert werden. Täglich werden kleine Videos zu jeder Übung hochgeladen. Der EWRC-Vorsitzende Alfred Höltgen berichtet von seinen Werdener Ruderern: „Sowohl die Wettkampf- als auch die Breitensportler werden von den Trainern und Übungsleiterinnen mit Programmen und Workouts für individuelles Fithalten zu Hause versorgt. Die Trainingscrew hat Ruderergometer mit nach Hause bekommen, um dort auf dem Trockenen weiter zu trainieren. Auch haben wir die in den Osterferien geplanten Trainingslager für Junioren in Berlin und für Kinder in Otterndorf abgesagt. Wann und wie es mit dem Ruder-Wettkampfsport weiter geht, steht in den Sternen.“

Hohe Bußgelder

Die allermeisten Sportler verhalten sich vernünftig. Doch der Stadt Essen liegen Hinweise vor, dass in den vergangenen Tagen trotz der Schließung einzelne Turnhallen genutzt wurden. Im Rahmen der üblichen Kontrollgänge wurde festgestellt, dass die Duschräume nass waren, Sportgeräte nicht zurückgestellt wurden oder Müll liegen gelassen wurde. Um weiteren Zutritt zu verhindern, wurden in den betroffenen Turnhallen die Schlösser der Eingangstüren ausgetauscht. Die Durchführung von Sportveranstaltungen oder anderen Zusammenkünften, wie einem Training, können mit einem Bußgeld von 1.000 Euro geahndet werden. Die Teilnahme an Sportveranstaltungen und anderen Zusammenkünften kann pro Person mit einem Bußgeld von 250 Euro geahndet werden.

Die Saison ist für die Werdener Volleyball-Damen bereits beendet. Vielleicht geht bald etwas auf der Beachanlage?
Foto: Bangert
Auch die WTB-Tennisabteilung hofft, dass die massiven Einschränkungen ihre Wirkung zeigen „und wir bald wieder unseren Sport aufnehmen können“.
Foto: Bangert
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.