Nachhaltigkeit im Offenen Ganztag der Frohnhauser Cosmas und Damian-Schule
Kinder entdecken den Trend „Regrowing“

Gespannt wie ein Flitzebogen: Die Kinder warten bereits auf die „neuen“ Pflanzen. | Foto:  Kunitzky/JHE
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  • Gespannt wie ein Flitzebogen: Die Kinder warten bereits auf die „neuen“ Pflanzen.
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  • hochgeladen von Nina van Bevern

Nicht erst in Zeiten der Corona-Pandemie steht auch bei Kindern das Thema Umwelt ganz oben auf der Agenda. Die Kids des Offenen Ganztags der Jugendhilfe Essen (JHE) an der Frohnhauser Cosmas und Damian-Schule beschäftigen sich seit Februar in einem langfristigen Projekt mit dem nachhaltigen Trend „Regrowing“. Gehört der Strunk der Ananas wirklich in den Müll? Ist der abgeschnittene Teil einer Porreestange zum Kompostieren verdammt? Die Kinder sollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass nicht alles in den Müll gehört, was auf den ersten Blick als solcher erscheint.

„In der Küche finden wir täglich Reste, die man einfach in ,neues‘ Gemüse oder Obst verwandeln kann – auf der Fensterbank und mit täglicher Zuwendung. Manchmal reichen schon ein wenig Wasser, Erde und Wärme, um sie neu austreiben zu lassen“, bringt Varinja Kunitzky, Jugendhilfe-Erzieherin im Offenen Ganztag an der Cosmas und Damian-Schule, den Schülerinnen und Schülern die Idee des Regrowing näher.

Gemeinsame Recherche der Kinder

Die Kinder waren sofort interessiert und machten sich mit viel Engagement und Interesse ans Werk. Als Erstes haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam recherchiert: Welche Gemüse- und Obstsorten kann man überhaupt verwenden und wie hoch ist der Aufwand tatsächlich? Durch Videos und Internetrecherchen über die schuleigenen Tablets erfuhren die Kinder, dass nicht alle Gemüse- und Obstsorten aus ihren Abfällen neu gezogen werden können.
Im Projekt wurden weitere Bedürfnisse der Pflanzen thematisiert: Die Kinder haben beispielsweise über einen möglichen Standort nachgedacht, denn im Norden bekommt das Grün keine Sonne, die es aber dringend benötigt, um zu wachsen. Im Süden wiederum könnte es zu heiß für die kleinen Pflanzen werden, wenn im Frühling der rote Himmelskörper an Kraft und Intensität gewinnt. Die ideale Ausrichtung ist daher nach Westen, wo sie von der langen Abendsonne profitieren, oder nach Osten, wo sie die morgendlichen Strahlen mit Licht versorgen.

Pflanzen werden mit Spannung erwartet

Die Ideen für Setzlinge waren zahlreich, aber am Ende entschied sich die Gruppe für die folgende Auswahl: Melone, Zitrone, Pfirsich, Pflaume, Paprika, Ananas, Möhren, Physalis und Erdbeeren. Einige der Pflanzen werden zu richtigen Bäumen heranwachsen, die sich die Kinder in den heimischen Garten pflanzen wollen, wie beispielsweise die Pflaume oder der Pfirsich. Andere kann man auf dem Balkon oder dem Fensterbrett halten. Es wurde Anzuchterde gekauft und Töpfchen und Gläschen damit gefüllt. Kleine, durch Videos gelernte Tricks, wie zum Beispiel das Wässern der Melonenkerne, um zu sehen, welche austreiben können (die, welche oben schwimmen, sind leer und können nicht austreiben), fanden hier mit Begeisterung Anwendung: „Zu guter Letzt haben wir dann noch gebrauchte Gefrierbeutel als Haube verwendet, um ein Gewächshaus zu simulieren“, berichtet JHE-Erzieherin Varinja Kunitzky, „auch ein kleines gekauftes Zimmergewächshaus verwenden wir, um die Ergebnisse zwischen selbstgemacht und gekauft zu vergleichen.“

Ernte schon im Spätsommer?

Die Pflanzen werden mit Spannung erwartet und sollen dann im Mai teilweise in Hochbeeten auf dem Schulhof „ausgewildert“ werden: „Und wer weiß – vielleicht werden ja im Spätsommer bereits fleißig Tomaten und Melonen geerntet. Da freuen sich schon alle drauf! In der Hoffnung, dass dann alle Kinder wieder zur Schule und in den Offenen Ganztag kommen dürfen, um gemeinsam die Ernte einzufahren“, ist Kunitzky guter Dinge.

Autor:

Lokalkompass Essen-West aus Essen-West

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