Altendorfer Bockmühle: Schrott für Millionen

29 Millionen Euro oder nur noch Schrott? Die Gesamtschule Bockmühle in Altendorf. | Foto: Gohl
  • 29 Millionen Euro oder nur noch Schrott? Die Gesamtschule Bockmühle in Altendorf.
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Haben Sie schon einmal die Chance gehabt, sich im Inneren der Gesamtschule Bockmühle umzuschauen? Das ist ein echtes Trauerspiel.

Selten habe ich ein Gebäude gesehen, dass so baufällig, so deprimierend und so veraltet ist. An allen Stellen wird notdürftig geflickt, was das Zeug hält. Gelegentlich gibt's eine Stelle, die ein wenig saniert wurde. Was zwar teuer ist, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Und nun das: Essener Politiker überlegen ernsthaft, ob das schrottreife Gebäude nun doch nicht endlich abgerissen werden soll, um einem Neubau zu weichen, sondern aufwändig saniert werden kann.
Denn: Der Schrotthaufen steht noch mit einem Wert von 29 Millionen Euro in den Büchern. Ein Abriss käme einer Geldvernichtung gleich.
29 Millionen Euro? Stellen Sie sich vor, Sie nennen eine echte Schrottlaube auf vier Rädern Ihr Eigen. Fährt noch halbwegs, aber ist in der Tat einfach durch. Würden Sie das mit 10.000 Euro "in Ihren Büchern" führen? Wohl kaum.
Und schon steuern Essener Politiker sehendes Auge in eine echte Fehlentscheidung und auf ein Fass ohne Boden. Wer kann schon zusichern, welche überraschenden Kosten bei einer Sanierung der schadstoffverseuchten und verschimmelten Bockmühle noch anfallen werden.
Selbst Gutachter warnen vor einer Sanierung, die zudem mit bis zu neun Jahren im laufenden Betrieb veranschlagt wird. Dauerbaustelle also.
Fast 80 Millionen Euro müssen so oder so verbraten werden, um die Bockmühle wieder in ein Schulgebäude zu verwandeln. Ein Neubau würde allerdings "schon" in etwa fünf Jahren fertig sein.
Man fragt sich überhaupt, was daran so lange dauern soll: Hier wird nicht der Kölner Dom neu gebaut, sondern ein architektonisch nicht sonderlich anspruchsvolles Schulgebäude.
Aber es scheint inzwischen kaum noch möglich zu sein, Bauprojekte in Deutschland zügig und im gesteckten Kostenrahmen abzuwickeln. Siehe Elbphilharmonie in Hamburg. Siehe BER-Flughafen. Oder siehe die unzähligen Autobahn-Baustellen hinauf in den Norden des Landes.

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Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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