Opernpremiere: "Don Quichotte"

Almuth Herbst gibt die verführerische Diva Dulcinea, Krzysztof Borysiewicz den greisen Don Quichotte. | Foto: Pedro Malinowski / MiR
2Bilder
  • Almuth Herbst gibt die verführerische Diva Dulcinea, Krzysztof Borysiewicz den greisen Don Quichotte.
  • Foto: Pedro Malinowski / MiR
  • hochgeladen von Deborrah Triantafyllidis

Am Samstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, feiert das Musiktheater im Revier seine letzte Opernpremiere in diesem Jahr: „Don Quichotte“ behandelt Themen wie das Älterwerden, den würdevollen Tod, das Abschiednehmen und die Vielseitigkeit der Liebe.

Ein Haus, in seine Einzelteile zerlegt, beherrscht momentan die Bühne die Bühne des großen Hauses des MiR. „Es ist wie ein lebender Organismus, der im Laufe der Oper zunehmend zersetzt und vergeht“, erklärt Bühnenbildner Piero Vinciguerra sein Konzept. Spärlich möbliert, doch „vollgestopft mit Erinnerungen“, fungiert es als Schauplatz der letzten drei Tage im Leben eines alten, an Wahnvorstellungen leidenden Mannes.

Mitten im Leben lauert der Tod

Dabei beginnt die heroische Komödie in fünf Akten mit einem vor Leben nur so sprühenden Dorffest. Ganz nach dem Motto: Der Tod trifft einen immer mitten im Leben. Don Quichotte möchte im hohen Alter das Leben noch einmal beim Schopf packen und sich in ein Abenteuer stürzen. Da trifft es sich, dass Dulcinea, Quichottes Angebete, gerade eine Halskette abhanden gekommen ist die es nun gilt zurückzubekommen. Mit seinem treuen Gefährten Sancho Pansa an seiner Seite gelingt dies Quichotte auch, doch Dulcinea verschmäht ihn weiter. Zum Eklat, von dem sich der liebskranke alte Greis nicht mehr erholen soll, kommt es, als Dulcinea öffentlich seinen Heiratsantrag abweist...

Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass die Dualität der Handlung mit der stetigen demenziellen Veränderung der Hauptfigur zu tun hat: Dulcinea ist im wahrsten Sinne des Wortes Quichottes Traumfrau; denn die feurige Lebedame, die er vergöttert, ist in Wirklichkeit seine bodenständige Haushälterin.

Zeitreise durch das 20. Jahrhundert

Quichotte lässt, mithilfe der Geister seiner Vergangenheit, auf seinem Sterbebett sein Leben noch einmal Revue passieren. Dies geschieht zum Einen mithilfe der Kostüme: „Das Trio Quichotte, Sancho Pansa und Dulcinea sind modern gekleidet, doch die weitere Besetzung versetzt den Zuschauer in das jeweilige Jahrzehnt zurück“, erklärt Regisseurin Elisabeth Stöppler, die über ihre Inszenierung sagt sie sei „die Geschichte des 20. Jahrhunderts in einem Leben erzählt“.

Die Musik dieser Oper ist sehr emotional: „Man könnte meinen, dass der Komponist die Titelfigur auch als alter ego angesehen hat, schließlich schrieb er diese Oper an seinem Lebensabend, war selbst ein gebrechlicher alter Mann“, überlegt Stöppler.

Emotionsgeladene, opulente Musik

Die musikalische Leitung an diesem Abend hat der 1. Kapellmeister des MiR, Valterri Rauhalammi: „Die Musik ist sehr reizvoll, einmal wegen der Dualität der Dulcinea, die auch in der Partitur wiederzuerkennen ist, und auch weil es, besonder zum Ende hin, wunderschöne emotionale Passagen gibt. Massenet schöpft die gesamte Palette der Orchestermusik aus, an drei Stellen gibt es sogar Bühnenmusik“, begeistert sich Rauhalammi. Dank des Engagements des Opern- und des Extrachores können sich die Besucher also auf einen opulenten Musikgenuss freuen.

Hier gibt es Karten!

„Don Quichotte“ wird insgesamt neun Mal aufgeführt, Karten sind für 13 bis 48 Euro an der Theaterkasse, Tel. 40 97 200, oder über www.musiktheater-im-revier.de erhältlich.

Almuth Herbst gibt die verführerische Diva Dulcinea, Krzysztof Borysiewicz den greisen Don Quichotte. | Foto: Pedro Malinowski / MiR
Joachim Gabriel Maaß (links) gibt den Sancho Pansa. | Foto: Pedro Malinowski / MiR
Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.