Krankenhausfinanzierung: Alarmstufe Rot

St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH unterstützt bundesweiten Protesttag

Im Rahmen eines bundesweiten Aktions- und Protesttags werden auch die Krankenhäuser im St. Augustinus-Leistungsverbund auf die grundsätzlich alarmierende und dramatische finanzielle Lage der Kliniken in ganz Deutschland hinweisen und von der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, als sogenannter freigemeinnütziger Träger, dabei unterstützt, wie Susanne Minten, Geschäftsführerin, verdeutlicht: „Die deutschen Krankenhäuser laufen, das zeigen diverse Hochrechnungen, mutmaßlich zum Ende des Jahres in ein Gesamtdefizit von rund 10 Milliarden Euro. Mit Blick auf die Krankenhausfinanzierung bedeutet das: Alarmstufe Rot! Wir befürchten eine wachsende Zahl von Klinikinsolvenzen. Das kann dazu führen, dass die Versorgung akut gefährdet wird. Auch mit Blick auf die Versorgungssituation in Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop und im Ruhrgebiet sagen wir: Die Bundesregierung muss handeln, damit wir gemeinsam und dauerhaft die Gesundheitsversorgung in Deutschland auf hohem Niveau aufrechterhalten können. Dazu brauchen wir ein Vorschaltgesetz für die Kliniken, damit die große Krankenhausreform überhaupt noch auf eine funktionierende Krankenhauslandschaft trifft.“

Die Krankenhäuser im Leistungsverbund der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH werden sich am 20. Juni am Protesttag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) beteiligen und auf die alarmierende und dramatische finanzielle Lage der Kliniken hinweisen. Hendrik Nordholt, Geschäftsführer der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH: „Wir werden am Protesttag, also am 20. Juni, die Kliniken nicht schließen und wir werden auch nicht streiken – wir sind, wie immer, für unsere Patientinnen und Patienten da! Wir werden aber deutlich machen, dass Krankenhäuser als das Rückgrat der medizinischen Daseinsvorsorge gefährdet sind. Abwarten, bis die vom Bund angestrebte Krankenhausreform einmal greift, was frühestens 2025 oder 2026 der Fall sein kann, wäre fahrlässig.“

Auch wenn der Bund bereits erste Hilfsgelder für die Krankenhäuser gegen gestiegene Energiekosten aufgelegt hat, reichen diese Unterstützungen nicht aus, um die Krankenhäuser sicher durch die aktuelle Inflation zu führen. Für Susanne Minten und Hendrik Nordholt steht fest: um die seit Jahrzehnten anhaltende strukturelle Unterfinanzierung und den daraus folgenden kalten Strukturwandel zu beenden, sind sie noch weniger geeignet: „Wir müssen und wollen als tarifgebundener Krankenhausträger zudem jetzt schon auf 2024 schauen. Hier wird es zu deutlichen Tariferhöhungen kommen, für die die Kliniken auch keine vollständige Refinanzierung erhalten. Damit ist das nächste Defizit bereits vorprogrammiert. Uns ist klar, dass auch die finanziellen Mittel beim Bund begrenzt sind. Mit Blick auf die Menschen und die Versorgungssituation in einer Region gilt aber genauso: Wer jetzt Krankenhäuser in die Insolvenz gehen lässt, um zu sparen, wird in ein paar Jahren extrem viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die zerstörten aber notwendigen Strukturen wieder aufzubauen. Wir unterstützen den Protesttag der DKG und setzen uns so für einen fairen Inflationsausgleich, eine dauerhafte Refinanzierung von Tarifkostensteigerungen und eine ausreichende und an die Anforderungen der Praxis ausgerichtete Investitionskostenfinanzierung ein. Wir als Krankenhäuser machen unseren Job für die Menschen, die uns brauchen. Jetzt ist die Politik in Bund und Land gefordert zu helfen und zu unterstützen.“

Link zur Kampagne: https://www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser/

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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