Leben mit dem Asperger-Syndrom: Tag der offenen Tür

Im Bild: (v.l.) Ruth Linnenbrügger, Daniela Braun, Caroline Große und Doris Deckers
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Ben steht lange Zeit an der Tür, während seine Mutter sich nach Förder- und Freizeitmöglichkeiten für ihren Sohn erkundigt - ihn scheint das alles nicht zu interessieren. Er schaut gedankenverloren auf den Boden und bleibt über eine Stunde an einer Stelle stehen. Ben ist einer von über 205.000 Menschen mit Autismus in Deutschland und war am Samstag, 23. Oktober 2010 einer der Besucher, die am Tag der offenen Tür der Kontakt- und Beratungsstelle Autismus in Gelsenkirchen teilgenommen haben.

„Hätte Gott mich anders gewollt, hätte er mich anders gemacht.“ sagte einst Johann Wolfgang von Goethe selbstsicher. Ob er autistische Züge aufwies ist umstritten. Sicher ist aber, dass Menschen mit dem Asperger-Syndrom, einer besonderen Form des Autismus, die Welt anders wahrnehmen. In vielen Lebensbereichen entstehen im Umgang mit Menschen - in der Familie, am Arbeitsplatz oder beim Aufbau und der Pflege von Freundschaften - daher oft große Probleme.

Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte das Ambulant Betreute Wohnen und die Kontakt- und Beratungsstelle Autismus (KuBA) in Gelsenkirchen am vergangenen Samstag, 23. Oktober 2010 das vielfältige Angebot für Menschen mit Autismus und deren Angehörigen. Klienten und Mitarbeiter informierten die Besucher über die verschiedenen Freizeitmöglichkeiten - von der Koch- bis zur Rollenspielgruppe. Bei einem Autismus-Selbsttest konnte man prüfen ob man autistische Tendenzen aufweist und in der Sofaecke wurde facettenreich zum Thema diskutiert. Von der herzlichen Atmosphäre in der Weberstraße überzeugte sich an diesem Tag auch Heike Gebhard (Mitglied des NRW-Landtags).

„Die Menschen sind nicht nur gekommen, um sich einfach mal zu informieren, sondern sind mit ganz konkreten Anliegen an uns herangetreten.“ resümiert Caroline Große (Fachleitung KuBA). Die Kontakt- und Beratungsstelle ist die richtige Anlaufstelle - egal ob die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung bereits gestellt wurde oder ob ein Verdacht vorliegt. Gemeinsam wird dann nach individuellen Angeboten für den Klienten gesucht, um die Lebensqualität zu verbessern. Das kann das Ambulant Betreute Wohnen sein oder auch der Kontakt zu weiteren Einrichtungen. Helfen können wir dann, wenn der Klient oder die Angehörigen den Termin zu einem Beratungsgespräch vereinbaren.“ erklärt Daniela Braun (Einrichtungsleitung Betreutes Wohnen Autismus) „Das ist der erste und wichtigste Schritt!“ Weitere Informationen zu den Einrichtungen erhalten Sie bei Frau Braun oder Frau Große unter der Telefonnummer 0209/70288080.

Autor:

Katharina Rieland aus Gelsenkirchen

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