Buchvorstellung mit Bildern der Einwanderung
Gladbeck: Geschichten aus dem Leben

Die politische Situation unter der Franco-Diktatur in Spanien ließ das junge Ehepaar Maria und Maximo Fernandez 1973 ihre Heimat mit knapp zwanzig Jahren verlassen. Sie sahen für sich in Spanien keine Perspektive und kamen nach Gladbeck. Inzwischen leben sie seit 46 Jahren in Gladbeck, haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Foto: privat
  • Die politische Situation unter der Franco-Diktatur in Spanien ließ das junge Ehepaar Maria und Maximo Fernandez 1973 ihre Heimat mit knapp zwanzig Jahren verlassen. Sie sahen für sich in Spanien keine Perspektive und kamen nach Gladbeck. Inzwischen leben sie seit 46 Jahren in Gladbeck, haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Foto: privat
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Migrations- und Integrationsprozesse spielen in Gladbeck seit den Jahren des „Wirtschaftswunders“ eine zentrale Rolle. Wie in vielen anderen Ruhrgebietsstädten haben die Rekrutierung von ausländischen Arbeitskräften, Fluchtbewegungen und die daraus erwachsenden Folgen die Entwicklung der Stadtgesellschaft in Gladbeck nachhaltig geprägt.

In Gladbeck leben heute Menschen aus über 110 Nationen. Die Stadt ist für sie zur Heimat geworden. Viele kamen, weil sie sich als Arbeitskräfte anwerben ließen, weil sie in ihren Herkunftsländern keine Perspektive sahen, als sogenannte „Gastarbeiter“, andere wegen der Liebe oder zum Studieren, wieder andere flüchteten vor Krieg und Verfolgung. Die meisten wollten auch wieder schnell zurück, wenn sie es schafften, in kurzer Zeit eine Existenz aufzubauen oder im Herkunftsland wieder Frieden einkehrte.

„Aus Gastarbeitern wurden Gastfamilien, Mitbürger ausländischer Herkunft, Menschen mit Migrationshintergrund,… Über Begrifflichkeiten kann man streiten, aber man sollte nicht vergessen, dass immer Menschen dahinterstecken. „Niemand verlässt seine Heimat ohne Not“, sagte 2017 Caritas-Präsident Michael Landau“, erklären die Vorsitzenden des Freundeskreises Gladbeck-Alanya, Müzeyyen Dreessen und Wolfgang Röken.

Unter dem Motto „Migration > Heimat < Gladbeck – Bilder aus der Truhe“, hat der Freundeskreis, gefördert durch das Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und unterstützt durch die Martin Luther Stiftung Ruhr ein kleines Buch mit Bildern der Einwanderung und Kurzbiographien von Menschen unterschiedlicher Herkunft nach Gladbeck vorbereitet.

Vortrag am 21. November

In diesem Zusammenhang wird der ehemalige Stadthistoriker und Erster Beigeordneter Rainer Weichelt anlässlich des 100 jährigen Stadtjubiläums am 21. November in Kooperation des Freundeskreises mit der VHS, einen stadtgeschichtlichen Vortrag zur Geschichte der Einwanderung nach Gladbeck halten. „Zuwanderung und Stadtwerdung - Arbeitsmigration, Vertreibung und Flucht nach Gladbeck von 1880 bis 2019“, ist das Thema.

Das Buch wird in diesem Zusammenhang ebenfalls vorgestellt. Alle Interessierten sind um 19 Uhr zur VHS, Friedrichstr. 55 eingeladen. Der Eintritt ist frei - Anmeldung unter der Ruf-Nr. 99 24 15 oder per Mail: vhs@stadt-gladbeck.de

(Mit Material des Freundeskreises Gladbeck-Alanya)

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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