A 52: "Wir wollen das kippen"

Eine interessierte Zuhörerschaft hatte sich bei der Infoveranstaltung der Gladbecker LINKE eingefunden. | Foto: Braczko
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Viele interessierte Bürger, aber auch entschiedene Autobahn-Kritiker kamen zur Geschäftsstelle der Partei „die Linke“, um sich die Argumente über den Autobahn-Neubau anzuhören. Rüdiger Jurkosek, Olaf Jung und der Landtagsabgeordnete Ralf Michalowsky informierten die Gäste über den Stand der Planungen. „Wir geben irrsinnig viel Geld aus für den Straßenausbau mit dem Ziel, dass wir schneller zum Stau in Altenessen kommen“, dafür müssen die Gladbecker eine zwölfjährige Baustelle ertragen mit Arbeitszeiten von fünf Uhr morgens bis in den Abend, dazu kommen Umleitungen über die Adenauer-Allee, Bottroper und Möllerstraße, viele Häuser und Gärten müssen weichen, die Grundstückswerte sinken dramatisch, die Auffahrten Goethestraße und Kösheide fallen weg, der Wegfall der Zufahrten zum Gewerbepark Brauck verursacht für die mittelständischen Betriebe höhere Kosten.
Die Linke: Wir wollen das „kippen“, jetzt besteht dazu noch die Gelegenheit, denn es existieren bereits intelligente elektronische Systeme, beispielsweise die Einspeisung von präzisen Fahr-Daten in die Navigationssysteme, der Wegfall von überflüssigen Ampeln und die bessere „Vernetzung“ der vorhandenen Verkehrsträger, außerdem hatte sich der Rat der Stadt in einer früheren Entschließung für die Einbringung der B224 in die Umweltzone ausgesprochen.
Der Tunnel, für den sich die Stadtspitze intensiv einsetzt, bekam auch kritische Gegnerschaft, denn eine „schöne Straße mit einer Flanierallee obendrauf“ wird das nicht, so die Linken, hier beginnt mit der Beschränkung auf 80 Kilometer der erste Engpass, außerdem sehen die Besucher die Abgasfrage noch nicht gelöst, auch die geplante Tunnelbegrünung ist problematisch. „Die Bewohner der Gartenstraße ahnen noch nicht richtig, was da auf sie zukommt“, so ein entschiedener Tunnel-Gegner, „die Erschütterungen durch den Verkehr nehmen dann deutlich zu, starke Schallreflexionen sind 24 Stunden lang spürbar“.
Ein Kommunalpolitiker aus Essen nahm als Beobachter teil und erklärte: „Wir Essener schauen sehr gespannt nach Gladbeck, wenn die Bürger hier mit Nein stimmen, kann der ganze Wahnsinn mit dem gigantischen Autobahnkreuz noch gestoppt werden, denn dann ist der Weg frei für eine vernünftige Planung in der Nachbarstadt!“ Der Altenessener weiter: „Nirgendwo existieren so viele Autobahnen, wie hier im Ruhrgebiet – und die Planer wollen noch mehr!“
Die mehrfache angesprochene Heege-Lösung fand wenig Zustimmung, „diese Geschichte ist gelaufen“.

Zum Schluss bedankte sich MdL Michalowsky über die ausgewogene Berichterstattung der Medien und kündigte entschiedenen Widerstand an. „Wir werden eine eigene Zeitung mit unseren Gegenargumenten bis zum Wahltag herausbringen, in der alle Konsequenzen für die Bürger deutlich aufgezeigt werden“.

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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