"Gegen ein Europa der Ausbeutung!" - Sahra Wagenknecht auf Wahlkampftour in Gladbeck

Zog für die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner „vom Leder“: Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht. | Foto: Braczko
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  • Zog für die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner „vom Leder“: Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht.
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Prominenter Besuch in der Lambertistraße am Montagnachmittag, Dr. Sahra Wagenknecht, die stellvertretende Vorsitzende der „Linken“ im Bundestag, sprach vor interessierten Zuhörern über die Situation Deutschlands im europäischen Vergleich.

Wie erwartet, gab es von ihr keine langweilige „Europawahl-Standardrede“ zu hören, sie zog von der ersten Minute an für die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner „vom Leder!“
„Deutschland ist reicher, als vor 20 Jahren, aber die Verteilung ist nicht gerecht, noch nie erwies sich die Spaltung zwischen Arm und Reich so tiefgreifend, wie heute. Mit Leiharbeit, Werksverträgen und befristeten Arbeitsverträgen halten die Arbeitgeber einen Großteil der abhängig Beschäftigten hin!“
Die Bundestagsabgeordnete weiter: „Die Politik der CDU-FDP-Vorgängerkoalition ist verantwortlich für die miese Lohnentwicklung, Leiharbeit ist moderne Sklaverei, wir brauchen Löhne, von denen die Menschen leben können“.

Mindestlohn ist unzureichend

Sie verschonte auch nicht die aktuelle Regierungskoalition: „Der vor allem von den Sozialdemokraten gefeierte Mindestlohn ist unzureichend, 8,50 Euro sind nicht existenzsichernd, in wesentlich ärmeren EG-Nachbarländern werden zehn Euro gezahlt“. Dazu kritisierte sie die von einigen Branchen geforderten Ausnahmeregelungen: „Wenn, dann alle!“ Die promovierte Volkswirtin und Buchautorin führte weiter aus: „Immer mehr Bürger können von ihrem Einkommen nicht mehr leben, Deutschland geht es gut, wenn das Einkommen aller Einwohner steigt!“
Über die ihrer Meinung nach noch nicht gelöste Euro-Krise: „Das hier ist nicht das Europa der Spekulanten in den Banken und der Zocker!“ Über die Rentenzukunft der Bundesbürger wurde sie noch aggressiver: „Die Riester-Rente ist ein reines Betrugsprodukt – und das auch noch vom Staat subventioniert, in die Rentenkasse sollen ALLE einzahlen, auch die Selbstständigen und die Beamten. Das ist die Lösung! Wenn das so weiter geht, haben wir bald die Rente mit 70!“
Vor Sahra Wagenknecht sprach der Landratskandidat Ralf Michalowsky und ließ vor allem die Bergbau-Experten aufhorchen: „In Datteln entsteht mit dem E.ON-Kohlekraftwerk die größte Dreckschleuder Europas, aber der heimische Bergbau hat nichts davon, dort wird nur Importkohle verfeuert!“
Die Redner waren sich einig: „Die Europawahl am kommenden Sonntag ist auch ein Stimmungsbarometer für die Merkel-Gabriel-Koalition!“

Text und Fotos: Braczko

Zog für die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner „vom Leder“: Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht. | Foto: Braczko
Hier mit den Gladbecker Linken, die sie herzlich empfingen. | Foto: Braczko
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Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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