Robert Farle: Vom Gladbecker Ultra-Kommunisten zum AfD-Wahlkandidaten

Robert Farle (2. von rechts mit Base-Cap), Ex-Kommunist aus Gladbeck, bei der Kundgebung der "Alternative für Deutschland" (AfD), in der Bundeshauptstadt Berlin. | Foto: Abapiz e.V.
  • Robert Farle (2. von rechts mit Base-Cap), Ex-Kommunist aus Gladbeck, bei der Kundgebung der "Alternative für Deutschland" (AfD), in der Bundeshauptstadt Berlin.
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Gladbeck. Die politische Szene in Gladbeck ist in Aufruhr. Und dieses Mal sind es nicht die Pläne zum Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52, die (parteiübergreifend) für Wirbel sorgen, sondern Robert Farle.

Dabei dürfte Farle eher älteren Gladbecker noch aus seiner Zeit als Kommunalpolitiker bekannt sein, denn bis zur Wiedervereinigung Deutschlands war es Farle, der in Gladbeck das Gesicht der DKP prägte. Er war zu seinen Gladbecker Zeiten wohl einer der "strammsten Kommunisten", die es damals in Westdeutschland gab. Seine spektakulären Auftritte als DKP-Fraktionsvorsitzender in den Gladbecker Ratssitzungen sind bis heute vielen Bürgern der Stadt in Erinnerung geblieben.

17 Jahre lang gehörte Farle zur örtlichen DKP-Spitze, kämpfte vor allem gegen die "rechten Sozialdemokraten". Über 10 Jahre war er Mitglied des Gladbecker Stadtrates, in der "DKP Ruhr-Westfalen" mit Sitz in Essen aktiv und galt sogar als aussichtsreicher Kandidat auf den Vorsitz in diesem für die DKP sehr wichtigen Bezirk.

Nach der Wende kehrte Farle dem Ruhrgebiet aber den Rücken zu. Dies wohl auch vor dem Hintergrund, dass die "Unterhaltszahlungen" aus dem Osten ausfielen und die DKP eher in die parlamentarische Bedeutungslosigkeit zurückfiel. Ein neues Betätigungsfeld fand Farle in Halle an der Saale, wo er als Steuerberater und Rechtsanwalt beruflich tätig war.

Jetzt aber sorgt der ehemalige DKP-Funktionär wieder auf dem poltischen Parkett für Aufsehen. Allerdings nicht im linken Spektrum, sondern vielmehr als Aktivist in den Reihen der "Alternative für Deutschland" (AfD). Und wie es typisch für Farle ist - in vorderster Reihe. So wurde er auch bei einer AfD-Kundgebung in der Bundeshauptstadt Berlin gesehen.

Die ersten Schritte scheinen vollzogen, denn im September 2015 kandidierte er mit Erfolg für den Schritführer-Posten für den Landesvorstand der "AfD" in Sachsen-Anwalt. In einer Kampfabstimmung konnte er sich gegen ein ehemaligen FDP-Mitglied durchsetzen.

Der "Volksstimme Sachsen-Anhalt" sagte Farle, der inzwischen auch stellvertrender Vorsitzender des "AfD"-Kreisverbandes Mansfeld-Südharz ist, seine frühere Orientierung zugunsten der Sowjetunion sei ein Fehler gewesen. Und weiter: "Deutschland muss Deutschland bleiben, ich will nicht in 30 Jahren von den Amerikanern oder einer islamistischen Regierung gesteuert werden!"

Und Robert Farle arbeitet fleißig weiter an seiner weiteren politischen Karriere: Aus sicherer Quelle wird berichtet, dass er bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im März 2016 als Landtagsabgeordneter für die "AfD", die ja bekanntlich eher der Rechten Szene zugerechnet wird, im Wahlkreis 33 (Saalekreis) kandidiert.

Text Peter Braczko/Uwe Rath

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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