Schluss mit der Kettenduldung

Menschen verlassen ihre Heimat nicht, weil es ihnen dort gut geht. Viele Flüchtlinge sind traumatisiert, fürchteten in ihren Herkunftländern um ihr Leben. | Foto: Deutsches Bundesarchiv
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Anlässlich der bevorstehenden Innenministerkonferenz fordern der Flüchtlingsarbeitskreis,der Integrationsrat Gladbeck, die SPD und die GRÜNEN sowie Vertreter der evangelischen Kirche in Gladbeck die Abschaffung der sogenannten Kettenduldungen.

„Geduldete Migranten, die lange hier gelebt haben brauchen eine Perspektive. Das Damoklesschwert der Abschiebung, das über ihren Köpfen schwebt, ist für die Menschen unerträglich,“ appelliert Pfarrerin Reile Hildebrandt von der evangelischen Kirche Gladbeck-Mitte. Ende des Jahres laufen die Verlängerungen für Inhaber der sogenannten Aufenthaltserlaubnis auf Probe aus, die bereits 2009 um zwei Jahre verlängert wurde.
„Betroffen sind auch oft Familien, die seit zehn Jahren und mehr bei uns leben, deren Kinder in Gladbeck geboren sind und hier zur Schule gehen. Gladbeck ist ihre Heimat geworden. Das Herkunftsland ist ihnen fremd, oftmals kennen sie es nur von Erzählungen oder von Fotos, sprechen seine Sprache nicht“, erklärt Reile Hildebrandt.
Die Aufenthaltsgenehmigung war an bestimmte Bedingungen geknüpft: Familien mussten seit sechs Jahren in Deutschland sein, Einzelpersonen seit acht Jahren, sie durften nicht straffällig geworden sein und selbst für ihren Lebensunterhalt gesorgt haben."
Der Bleiberechtsbeschluss von 2009 läuft nun am 31. Dezember aus. Inhabern von Aufenthaltserlaubnissen, die zu wenig verdienen, um die hohen Anforderungen der Lebensunterhaltsicherung zu erfüllen, die nicht voll arbeiten können, weil sie gesundheitlich beeinträchtigt sind, kleine Kinder oder pflegebedürftige Angehörige versorgen müssen, werden ihre Aufenthaltserlaubnis verlieren und erneut lediglich eine Duldung erhalten.
„Allein in Gladbeck sind davon 59 Personen betroffen “, weiß stellvertretende Bürgermeister Simone Steffens.
„Wir fordern von der Innenministerkonferenz mehr Gerechtigkeit und einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen, die oftmals in ihren Heimatländern Furchtbares erleiden mussten.“

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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