Umgestaltung der Gladbecker Fußgängerzone: Alternativlösungen gefordert

Der Gladbecker Stadtplaner Alfred Luggenhölscher fordert eine Überdenkung der Umgestaltungspläne für die Fußgängerzone und eine „Alternativlösung“ an. Ansonsten, so Luggenhölscher, drohe die Fußgängerzone zu einer „Beton- und Gestaltungsmonotonie“ zu werden.
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  • Der Gladbecker Stadtplaner Alfred Luggenhölscher fordert eine Überdenkung der Umgestaltungspläne für die Fußgängerzone und eine „Alternativlösung“ an. Ansonsten, so Luggenhölscher, drohe die Fußgängerzone zu einer „Beton- und Gestaltungsmonotonie“ zu werden.
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Gladbeck. Alfred Luggenhölscher, als streitbarer Stadtplaner in seiner Heimatstadt Gladbeck bestens bekannt, schlägt erneut Alarm: „Mit der neuen Fußgängerzone wird den Gladbeckern eine Beton- und Gestaltungsmonotonie zugemutet, ohne eine Alternativlösung mit Folgekostenabschätzung als unverzichtbare Vergleichsebene einer qualifizierten Bürgerbeteiligung vorzulegen,“ übt Luggenhölscher harsche Kritik an den Plänen zur Umgestaltung der Fußgängerzone.

Für Alfred Luggenhölscher absolut nicht nachvollziehbar ist, dass die Gladbecker Verantwortlichen keine Lehren aus der radikalen Umgestaltung von Fußgängerbereichen im nahen Buer gezogen haben. „Der betroffene Einzelhandel musste Umsatzeinbußen von 10 bis 80 Prozent hinnehmen,“ hat Luggenhölscher in Erfahrung gebracht. Dabei sei die Größenordnung der finanziellen Verluste für den Einzelhandel summenmäßig vergleichbar mit den geplanten Umbaukosten m Bereich der Gladbecker Fußgängerzone.

Und Luggenhölscher fordert zudem, dass die nach der Umgestaltung anstehenden privaten als auch städtischen Folgekosten von den verpflichteten Planern konsequenterweise berücksichtigt werden müssten. Alfred Luggenhölscher: „Frei nach dem Motto: Weniger kann Mehr sein!“.

"Weniger kann Mehr sein!"

Dementsprechend spricht sich Luggenhölscher für den Erhalt der Brunnenanlage in Höhe des „Eiscafe Cortina“ aus. Der Stadtplaner und Architekt ist davon überzeugt, dass durch dieses Vorgehen die störenden Umbaumaßnahmen sogar attraktivitätssteigernd reduziert werden könnten. So könne bei einer punktuellen Einarbeitung von Naturstein die vorhandene und noch funktionsfähige Pflasterung weitgehend erhalten bleiben. Gleichzeitig würden Umbaubelästigungen, Umsatzeinbußen sowie die öffentlichen Baukosten reduziert und zudem auch noch eine uniformierte Gestaltung zugunsten einer attraktiven Erlebnisvielfalt vermieden.

„Die gleichartigen Interessen der Bürger- und Kaufmannschaft würden unterstützt, wenn der vorliegenden stereotypen Planung eine Alternative gegenüber gestellt würde, die Vorhandenes integriert, Nutzungsdefizite beseitigt, unserer hoch verschuldeten Gemeinde Kosten spart und dem Einzelhandel Umsatzeinbußen erspart,“ führt Alfred Luggenhölscher weiter aus.

Kosten sparen und Umsatzeinbußen verhindern

Luggenhölscher ist auch davon überzeugt, dass erweiterte Abwägungen einer Alternativplanung - die aus seiner Sicht allein schon aus Demokratiegründen gemäß der Regeln „Integrierte Stadtplanung“ unumgänglich ist - kurzfristig erarbeitet und vorgelegt werden könnten. Selbst wenn sich dadurch der Beginn der Bauarbeiten verzögern würde, könnte aufgrund der durch die reduzierten Umbauarbeiten verkürzten Bauzeit der geplante Endtermin für den 1. Bauabschnitt sogar noch eingehalten werden.

Von Rat und Verwaltung der Stadt Gladbeck erwartet Alfred Luggenhölscher nun die erforderliche Unterstützung, um durch „konstruktive Einbindung hiesigen Sach- und Fachverstandes“ attraktive und stadtgestaltende sowie wirtschaftsfördernde Qualitäten entwickeln zu können.

Alfred Luggenhölscher: „Für Planungskorrekturen und Kosteneinsparungen aus neuen Erkenntnissen darf es im wohlverstandenen öffentlichen Interesse nie zu spät sein! Wenn festgefahrende Vorurteile dem entgegenstehen, gehören diese in die Mottenkiste diktatorischer Planung der Vergangenheit!“

Der Gladbecker Stadtplaner Alfred Luggenhölscher fordert eine Überdenkung der Umgestaltungspläne für die Fußgängerzone und eine „Alternativlösung“ an. Ansonsten, so Luggenhölscher, drohe die Fußgängerzone zu einer „Beton- und Gestaltungsmonotonie“ zu werden.
Ein Foto mit inzwischen historischem Wert: Hinter dem Laubbaum sind die Wetterschutzdächer zu erkennen, unter denen die Gäste des „Eiscafe Cortina“ gerne Platz nahmen. Die Dächer wurden inzwischen abmontiert, was Alfred Luggenhölscher absolut nicht verstehen kann. Auch wehrt er sich gegen den Abbau des benachbarten Brunnens. „Der ist ein Spende der Phenol-Chemie. Geht man so mit Spenden um?“ fragt Luggenhölscher.
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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