8.300 Tonnen kontaminierter Boden müssen weg

Zehn Meter tief versinkt der Bohrer im Erdreich.  Mit seinen 96 Tonnen Gewicht gehört er in die obere Klasse von Großlochbohrgeräten.
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  • Zehn Meter tief versinkt der Bohrer im Erdreich. Mit seinen 96 Tonnen Gewicht gehört er in die obere Klasse von Großlochbohrgeräten.
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Auf dem Gelände der ehemaligen Reinigung Raupach an der Postallee ist nun die nächste Sanierungsphase angelaufen. Nachdem die nächtliche Anreise per Schwertransport geschafft ist, „schraubt“ sich seit dem 10. Januar ein 25 Meter hohes und 96 Tonnen schweres Großlochbohrgerät in das Erdreich.

Der Altsanierungsverband NRW (AAV) führt gemeinsam mit der Stadt Gladbeck und dem Kreis Recklinghausen die Sanierung durch, da es auf dem Grundstück zu massiven chemischen Belastungen des Bodens und des Grundwassers gekommen ist.
Der durch cholorierte Kohlenwasserstoffe (Per) verunreinigte Boden wird bis zu einer Tiefe von 10 Metern herausgebohrt und dann mit sauberem Boden, beziehungsweise Magerbeton und Füllsand ersetzt. Im Pilgerschritt-Verfahren arbeitet sich die sogenannte „Kellystange“ durch den Boden und wird so insgesamt etwa 8.300 Tonnen Erde austauschen.

Zunächst wurde eine 1, 50 Meter tiefe Baugrube ausgehoben und die im Sanierungsbereich vorhandenen Leitungen verlegt.
Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel, AAV, spricht von einer logistisch anspruchsvollen Aufgabe: „Hier müssen mehrere Faktoren beachtet werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Anwohner bestmöglich zu schützen. Dabei gilt es vor allem die dichte Bebauung, den Schutz der Bäume sowie die engen Zugänge zwischen den Häusern zu berücksichtigen.“
Die Sanierungsmaßnahmen, von Sax+Klee in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Heitkamp durchgeführt, gingen „zügig voran“. Von insgesamt 226 Bohrungen waren am letzten Mittwoch bereits zehn Prozent geschafft. Das aktuelle Wetter, kalt aber trocken, käme den Arbeiten an der Postallee zusätzlich entgegen. Als kleiner Ausgleich zu den ständigen Lärmbelästigungen durch die Baustelle - die immerhin täglich von 7 bis 17 Uhr in Betrieb ist - bietet der Kreis Recklinghausen den direkten Anwohnern an, sich bei Kaffee und Kuchen im nahegelegenen Marthaheim zu erholen.

Die Maßnahme wird vermutlich noch bis Ende April andauern. Nach der Bodensanierung werden die Grundstücke wiederhergestellt, der Gartenbereich neu angelegt, abgerissene Garagen wieder errichtet und selbstverständlich auch die Baustellenzufahrt zurückgebaut.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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