Unseriöse Werbeaktion

Viele private Kanalanschlüsse sind marode, weshalb der Gesetzgeber eigentlich die "Dichtigkeitsprüfung" einführen wollte. Der erste Gesetzesentwurf sorgte aber für jede Menge Kritik, wurde daher erst einmal wieder zurückgezogen. Dennoch versuchen geschäftstüchtige Anbieter mit zweifelhaften Angeboten die Verunsicherung der Bürger für ihre Zwecke zu missbrauchen. So geschehen jetzt auch im Bereich Rentfort.
  • Viele private Kanalanschlüsse sind marode, weshalb der Gesetzgeber eigentlich die "Dichtigkeitsprüfung" einführen wollte. Der erste Gesetzesentwurf sorgte aber für jede Menge Kritik, wurde daher erst einmal wieder zurückgezogen. Dennoch versuchen geschäftstüchtige Anbieter mit zweifelhaften Angeboten die Verunsicherung der Bürger für ihre Zwecke zu missbrauchen. So geschehen jetzt auch im Bereich Rentfort.
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Rentfort. Faktisch ist die „Dichtigkeitsprüfung“, wie von der Landesregierung zunächst ankündigt, „vom Tisch“. Aber Vorsicht: Windige Dienstleister unterbreiten - auch in Gladbeck - immer noch dubiose Angebote

Und so staunte Werner Hülsermann, Vorsitzender der „Siedlergemeinschaft Rentfort“ nicht schlecht, als auch er in seinem Briefkasten einen Werbezettel mit der Mitteilung „Nachbarschaftsaktion Gladbeck Rentford“ fand: Eine, Hülsermann völlig unbekannte Firma, berichtet darin über eine „Nachbarschaftsaktion“, die angeblich auch im Bereich der Rentforter Siedlung laufen solle. „Noch nicht einmal den Stadtteil Rentfort haben die Verfasser richtig geschrieben,“ gewinnt Hülsermann der Angelegenheit auch einen gewissen Heiterkeitsfaktor zu.

„Ich habe weder mit der Firma Kontakt gehabt, noch ist mir irgendetwas von dieser Nachbarschaftsaktion bekannt,“ zeigt sich Hülsermann im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL aber auch sehr verärgert. „Denn man könnte den Eindruck gewinnen, als würde die Firma mit unserer Siedlergemeinschaft zusammenarbeiten. Wahrscheinlich ist dies aber auch auch genau so gewollt.“

Inhaltlich nimmt der Werbezettel Bezug auf die seit Monaten anhaltende Diskussion um die Kanal-Dichtigkeitsprüfung prüfung für Privatgebäude. Kein Wort aber darüber, dass die geplante Prüfung im bislang vorgesehenen Umfang bereits „Schnee von gestern“ ist, denn die Düsseldorfer Landesregierung hat unter dem Druck der Öffentlichkeit bereits eine komplette Überarbeitung des Gesetzesentwurfes zugesichert. „Dann soll diese Prüfung für Ein- und auch Zweifamilienhäuser gar nicht mehr zwingend vorgeschrieben sein,“ freut sich Werner Hülsermann.

Gemeinsam mit anderen Siedlergemeinschafts-Mitgliedern hat Werner Hülsermann mehrfach die auf dem Werbezettel angegeben Rufnummer gewählt. Allerdings ohne Erfolg. Auch weitere Nachforschungen betreffs der auf dem Papier aufgeführten Firma, die angeblich in Nordrhein-Westfalen über drei und in Hessen über eine Niederlassung verfügt, brachten keine neuen Erkenntnisse.

„Wir haben mit der Sache absolut nichts zu tun,“ stellt Werner Hülsermann unmissverständlich fest. „Wir werden unsere Mitglieder in Sachen „Dichtigkeitsprüfung“ natürlich aber auch weiterhin auf dem Laufenden halten.“

Und was sollen die Hausbesitzer oder auch Mieter tun, die einen der dubiosen Werbezettel erhalten haben beziehungsweise noch erhalten? „Gar nicht erst reagieren, auch nicht auf eventuell eingehende Anrufe“, lautet die unmissverständliche Empfehlung von Werner Hülsermann. „Wenn schon, aber dann richtig: Der Wisch gehört ganz einfach in die Papiertonne.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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