Wer schlüpft denn da?

Küken sind klein, niedlich und flauschig, aber vor allem demonstrieren sie den Beginn des Lebens: Im Rahmen der Osterferien-Betreuung der Antoniusschule und der Schule am Rosenhügel erlebten 20 Mädchen und Jungen live, wie die kleinen Rassehühner aus dem Ei schlüpfen.

Möglich gemacht hat dies Manfred Rohr. Der gebürtige Gladbecker, der an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen einen kleinen Hof für bedrohte Tierarten besitzt und dort auch eine Rassegeflügelzucht betreibt, will Kindern mit diesem Projekt die Natur und die Liebe zu Tieren nahebringen. „Schon mein Vater züchtete Rassegeflügel“, erzählt der 69-Jährige. Auch er ist seit seiner Jugend aktives Mitglied in Rasseflügelvereinen und zudem seit 40 Jahren ein gefragter Preisrichter.

„Ich bin oft in Kindergärten und Schulen, um zu zeigen, das es noch Rassegeflügel gibt.“ Für ihn sind die Rassehühner keine Produktionstiere, werden auf seinem Hof artgerecht mit viel Freilauf gehalten. Dies ermöglicht ihm die Aufzucht vom Aussterben bedrohter Rassen. So ist Rohr der einzige Züchter in Deutschland, der noch die Zucht von blauen Nackthalshühnern erfolgreich betreibt. Mit einer eigens gefertigten Brutmaschine war Rohr auch bei der Ferienbetreuung der Antoniusschule und der Schule am Rosenhügel vor Ort.

Nicht nur die 20 Kinder, auch das Betreuer-Team - die Erzieher Jana Hertling, Britta Kunze und Frank Bogucki sowie die Praktikanten Lisa Trumpa und Steffen Laaser - konnten sich dem Charme der frischgeschlüpften Küken nicht entziehen. „Die Kinder sind ganz begeistert“, wissen die Betreuer, denn sie erlebten hautnah mit, wie sich die kleinen Hühner durch die Eischale kämpfen. „Aber auch leider auch, wie nah Leben und Tod beisammen liegen, beim Schlüpfen eines nicht lebensfähigen Kükens“, weiß Rohr. Zudem erfahren die Mädchen und Jungen viel über die Naturbrut und über die optimalen Bedingungen und Funktionen einer Brutmaschine.

Ein Highlight des Projekts war der Besuch des Bauerhofs von Manfred Rohr, denn hier konnten die Kinder die „Eltern“ der Küken kennenlernen. Und zudem sehen, dass es „ihren“ Küken in der Zukunft gut ergehen wird.