Hagen - Vermehrte Gewalttaten und hohe Agressivität sogar in den Krankenhäusern

Katharina Langer (vo. li.) und Larissa Benstein (vo.re.) freuen sich, die ersten Maßnahmen zur Kampagne "Gewalt? Nein danke!" mit dem Projekteam zu erarbeiten und umzusetzen. | Foto: AKH
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Bei Aggressivität hört der Spaß auf - Allgemeines Krankenhaus startet Anti-Gewaltkampagne

Unter dem Motto „Gewalt? Nein danke!“ startet das Agaplesion Allgemeine Krankenhaus Hagen eine eigene Kampagne mit dem Ziel, die Sicherheit von Mitarbeitern und Patienten weiter zu verbessern. Das Krankenhaus in der Mitte Hagens hatte sich zu dem ungewöhnlichen Schritt entschlossen, weil es in den letzten Monaten gehäuft Angriffe auf die Mitarbeiter von gewaltbereiten Patienten und Angehörigen verzeichnen musste. 

„Wir sehen uns als Gesundheitsdienstleister einfach in Pflicht, zum einen den Patienten ein Umfeld zu bieten, in dem sie in Ruhe genesen können, zum anderen aber auch unseren Mitarbeiter ein sicheres Arbeitsumfeld zu garantieren“, betont Georg Schmidt, Geschäftsführer des AKH.

Kreißsaal und Notaufnahme an erster Stelle

Insbesondere in der Notaufnahme, aber auch im Kreißsaal oder auf den Stationen haben es Ärzte und Pflegekräfte vermehrt mit Menschen zu tun, deren Gewaltbereitschaft eine medizinische Behandlung erschwert bzw. unmöglich macht und die eine Gefahr für alle Anwesende darstellen. Dabei handelt es sich um verbale, aber zum Teil auch körperliche Aggressivität. „Das können und wollen wir nicht länger tolerieren“, so Schmidt weiter. Zwar konnte in allen Fällen durch das besonnene Eingreifen von Kollegen Schlimmeres verhindert werden, aber „die Sicherheit unserer Mitarbeiter und aller Patienten gegenüber Einzelnen hat für uns eine hohe Priorität!“, erklärt der Geschäftsführer. Deshalb möchte das Krankenhaus nun deutlich „Flagge zeigen“ - Flagge zeigen durch verschiedene interne und externe Maßnahmen, deren Implementierung von einer extra eingerichteten, interdisziplinären Arbeitsgruppe unter der Leitung des Qualitätsmanagements forciert werden.

Flankiert werden diese strukturellen Maßnahmen von einer Plakatkampagne, „mit der wir uns auch nach außen sichtbar vor unsere Mitarbeiter stellen und zum Nachdenken anregen möchten“, erläutert Geschäftsführer Georg Schmidt die Idee hinter den großformatigen Anschlägen. Unter dem Motto „Wir behandeln Sie gerne, aber...bei Gewalt hört bei uns der Spaß auf“ werben ab sofort die Plakate an neuralgischen Aufenthaltsorten im Krankenhaus für einen emphatischen Umgang miteinander. Besonders erfreulich: „Als Models konnten wir Mitarbeiter aus unserer Notaufnahme gewinnen, die sich für die Kampagne zur Verfügung gestellt haben. Dafür ein herzliches Dankeschön!“, freut sich mit Larissa Benstein eine der beiden Projektleiterin über das Engagement ihrer Kollegen. Dies zeige auch, wie sehr „Thema unsere Mitarbeiter umtreibt.“

In Sachen Sicherheit „ziehen wir bauliche Maßnahmen genauso in Erwägung wie strategische oder organisatorische Prozesse wie zum Beispiel die Zugangsberechtigungen zu den einzelnen Bereichen und deren Überprüfung“, erläutern die beiden Projektverantwortlichen Larissa Benstein und Katharina Langer erste Ideen. Als eine erste Maßnahme ist bereits der Wachschutz im Haus deutlich verstärkt worden. „Insgesamt werden wir so einen umfassenden Maßnahmenkatalog entwickeln und die Sicherheit im Haus deutlich verbessern“, betont Larissa Benstein.
Insgesamt werden im Agaplesion Allgemeinen Krankenhaus Hagen jährlich rund 20.000 stationäre und etwa 40.000 ambulante Patienten behandelt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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