Aus der Schatztruhe der Heimatstube Sprockhövel

Die größere, weiße Lampe rechts stammt aus dem Kalibergwerk Morsleben, die kleinere aus dem hiesigen Steinkohlenbergbau.
Foto: Sandmann
  • Die größere, weiße Lampe rechts stammt aus dem Kalibergwerk Morsleben, die kleinere aus dem hiesigen Steinkohlenbergbau.
    Foto: Sandmann
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Von Ludger Haverkamp

Die Heimatstube Sprockhövel verfügt über eine reiche Sammlung von Bergmannslampen. Die vielen Generationen „bergmännischen Geleuchts“ (vom Kienspan bis zur Kopflampe) finden sich in zwei Vitrinen exemplarisch versammelt.

Die beiden hier ausgesuchten Beispiele auf dem Foto scheinen auf den ersten Blick unauffällig zu sein. Es sind Akku-Lampen. Die kleinere wurde in unserem Steinkohlebergbau verwendet. Die größere ist anderer Herkunft. Sie hat einen zwei- bis dreifach stärkeren Akku als die Vergleichslampe. Das ist erklärlich: Sie hatte Räume von 20 m Höhe und mehr auszuleuchten. Da dieser Lampentyp vor allem im Kali- und Salzbergbau eingesetzt wurde, hat er eine korrosionssichere Kunststoffumkleidung.
Diese Lampe wurde in der Zeit von ca. 1948 bis 1975 direkt vor Ort, d.h. in der Grube Marie in Morsleben (Sachsen-Anhalt) eingesetzt. Diese Anlage der Gewerkschaft Burbach war ca. 110 Jahre in Betrieb. Sie wurde nach der Umwandlung in eine VEB (Volkseigener Betrieb) bis 1990 zur Hühnerzucht genutzt. Das mag eigentümlich klingen, aber in diesen ehemaligen Abbaustellen herrschten konstante Temperaturen von 20/21°C – die ideale Voraussetzung für Hähnchen(„Broiler“-)zucht. Der Eigentümer dieser Lampe hat sie beim Verlassen seiner angestammten Heimat 1990 nach Haßlinghausen mitgebracht. Während eines langen Arbeitslebens hatte sie ihn begleitet. Wenige Wochen vor seinem Tod Anfang 2008, den er unausweichbar auf sich zukommen sah, hat er dieses ihm persönlich sehr verbundene Objekt dem Heimatverein geschenkt. Aus römischer Zeit ist uns der Spruch geläufig „Habent sua fata libelli“ („Bücher haben ihre Schicksale“). Wir sehen: Auch Bergmannslampen haben ihr Schicksal.

Die Heimatstube Sprockhövel, Am Grevendieck (Hauptstraße 85) hat während des Stadtfestes geöffnet freitags ab 16 Uhr und Samstag und Sonntag jeweils ab 11 Uhr bis 19 Uhr.

Der Hegering Sprockhövel präsentiert am Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr seine „Rollende Waldschule“ mit Erläuterungen zu vielen heimischen Waldtieren.
-Gegen 12.30 Uhr (So.) ertönen lautstark und gekonnt Jagdsignale der Bläsergruppe des Hegeringes.
Ingo Richter, der bekannte Sprockhöveler Hobby-Konstrukteur, setzt seine besondere Dampfmaschine in Bewegung.
Ein vorgesehenes kleines Aktivangebot wird Kindern sicherlich Spaß bereiten.
Filmvorführungen zum neuen „Montan-Wanderweg-Nord“ und zum Thema „Schmiede im Ennepetal“, aber auch „Der lebendige Bienenstock“ vom Sprockhöveler Imker Jürgen Brinkmann runden das Programm ab.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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