Hattinger Kreuz wird für chinesische Internetnutzer zum Symbol für Solidarität mit Ai Wei Wei

Hattinger Kreuz in China
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Neben vielen sehr unterschiedlichen Reaktionen der hiesigen Bevölkerung auf den "Hattinger Kreuz-Weg" an seinen jeweiligen Standorten, ist jetzt über Umwege das orangefarbene "Hattinger Kreuz" von Holger Vockert auf chinesischen Interseiten zu einem Symbol gegen die Verhaftung des weltweit bekannten Künstlers Ai Weiwei geworden.

Hier Auszüge einer mail von Dr. Kristin Kupfer, die Fotos vom Kreuz mitsamt Text in chinesisch-sprachige Internet-Blogs stellte:

"Hallo Frank,
ich habe das Foto (Kreuz vorm Hattinger Rathaus) und zugehörigen Text ins internet eingestellt.
Und dann gab es ein kleines Lauffeuer. Die chinesischen Internetnutzer haben die Botschaft nämlich direkt mit dem aktuellen Schicksal am Ai Weiwei (der verhaftete Künstler) und ihrer Regierung verknüpft. Und so haben es schon sehr viel weitergeleitet, meistens ohne Kommentar, manche auch mit - dazu später.
Das wirklich Interessanteste war, dass sie es als eine Art Kettenweiterleitung genutzt haben, um noch mal auf Ai aufmerksam zu machen.
Ein guter Freund von mir, der an die 1 Millionen fans hat, hat es mit dem Zeichen "Ai" als Kommentar weiter an seine Anhänger geleitet.
Dann schlossen sich u.a. zwei direkt darauf folgende Weiterleitungen an,
die jeweils mit "wei" kommentierten. Die drei Weiterleitungen zusammen gesetzt ergeben "Ai Weiwei" ... ziemlich kreativ und natürlich recht politisch!

Mein kommentierender Text zum Foto auf meinem Original-Post lautet (vom Chinesischen ins Deutsche rückübersetzt, deshalb vielleicht etwas schief):
„Um im Rahmen der Fastenzeit Denkanstöße zu geben, haben ein befreundeter Pfarrer und ein Künstler in Hattingen einen besonderen Kreuz-Weg gestaltet. Sie stellen ein rotes Kreuz jede Woche an andere Orte im Stadtzentrum.
Diese Woche (da der Bezug auf das Foto) stand es auf dem Platz vor dem Rathaus. In einem Begleittext riefen sie alle, die Macht haben und Verantwortung tragen, dazu auf, u.a. (sich) wie Jesus den Fragen nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit zu stellen.“

Ich werde die anderen Stationen, inklusive der dieser Woche, nun auch in meinen Blog stellen und den Text wörtlich ins Chinesische übersetzen ..."

Zur Person:
Dr. Kristin Kupfer lebte einige Jahre als freie Journalistin in China und schrieb u.a. für die Zeit, die taz, epd sowie die österreichische Zeitung „Profil“. Sie veröffentlichte mehrere Bücher über China und ist gebürtige Hattingerin. Derzeit arbeitet sie als Dozentin an der Universität Freiburg.

Autor:

Frank Bottenberg aus Hattingen

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