Wie kann man seinen eigenen ökologischen Fußabdruck verbessern?
Zero Waste - einfach (mit)machen

Wilfried und Karin Küper in der Ausstellung „Einfach machen". Foto: Pielorz
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Zero Waste – keinen (oder nur wenig) Müll produzieren. Bewusst leben und sich dabei über den eigenen ökologischen Fußabdruck informieren – dieses Thema ist in Zeiten von Klimawandel und „Friday for future“ in aller Munde. Auch im STADTSPIEGEL und im Lokalkompass werden Sie in unserer Serie „Zero Waste – Leben ökologisch gut“ Menschen kennenlernen, die sich bemühen, so zu leben. Wir nehmen Sie mit in Ausstellungen und geben Ihnen Tipps für den eigenen Alltag.
Einfach machen! Unter diesem Titel steht eine Ausstellung der Verbraucherzentrale NRW. Die Ausstellung bietet dazu Anregungen für ganz alltägliche Entscheidungen und tourt seit Monaten durch verschiedene Städte. Etwa zum saisonalen Kochen und gesunden Gärtnern, oder zum Kauf von Kleidung aus fairem Handel. Jede Station bietet Mitmachelemente an. Ausstellungsbesucher können etwa am Tauschregal ausprobieren, wie sich „Sharing“ also das Teilen von Produkten anfühlt. Für ausgemusterte Handys steht eine Sammelbox bereit, aus der die Geräte ins Recycling gegeben werden. Dass nachhaltiger Konsum einfacher wird, dafür setzt sich die Verbraucherzentrale NRW schon seit vielen Jahren bei Politik und Wirtschaft ein. Verbrauchern fehlen noch zu oft verlässliche Informationen über Produkte und ihre Herkunft. Manchmal sind es auch Gewohnheiten, die nachhaltigem Konsum im Weg stehen. Einfach machen! Und wenn das viele machen, dann bewegt sich auch was.
In der Ausstellung haben wir Karin und Wilfried Küper getroffen. Die Sprockhöveler, Mitglied im Förderverein des Freibades, bemühen sich um Nachhaltigkeit im eigenen Alltag. „Früher sind wir noch mehr Fahrrad gefahren. Das klappt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so gut. Aber wir versuchen, Fahrten mit dem Auto zu verbinden“, erzählt Wilfried Küper und liest, was auf dem Infoschild steht: Jede zweite Autofahrt ist kürzer als sechs Kilometer – und damit ein echter Spritfresser. Denn auf kurzen Strecken liegt der Verbrauch bei bis zu 40 Litern auf 100 Kilometern. Daher ruhig öfter mal das Fahrrad nehmen. „Das stimmt“, sagt er. Seine Frau Karin ergänzt: „Wenn wir zum Einkaufen fahren, dann gucken wir genau, was wir kaufen. Natürlich haben wir keine Plastiktüten. Wir kommen ja auch noch aus einer Zeit, in der wir es gewohnt waren, Einkaufsnetze oder Körbe zu benutzen.“ Ihr Mann findet: „Als das mit den Plastiktüten modern wurde, da hat doch keiner darüber nachgedacht, welche Massen da auf einmal entstehen. Das ist wie mit dem Kaffeebecher im Laufen – erst waren es nur wenige, die das machten und dann wurden es immer mehr. Und schon hat man Probleme mit dem Produkt. Wenn man den Menschen das gar nicht erst angeboten hätte, wäre das Problem auch nicht entstanden.“ Wohl wahr – aber nun ist der Kaffeebecher für die schnelle heiße Brühe eben da und man macht sich heute Gedanken, wie man das umweltfreundlich gestalten kann. Zurück zu den Küpers, die mit mir die fünf Stationen der Ausstellung besuchen. „Verpacktes Obst versuchen wir zu vermeiden. Wir kaufen auch regionale und saisonale Produkte – wenn es geht“, erzählen sie. Weite Lebensmitteltransporte verbrauchen viel Energie und belasten das Klima durch die freigesetzten Treibhausgase, vor allem bei Flugzeugtransporten. Für den Ausstoß einer Tonne CO2 legt man – je nach Transportmittel – verschiedene Strecken zurück: Während man mit dem Flugzeug das schon nach 3000 Kilometern erreicht hat, kommt man mit dem Auto 7000, mit der Bahn sogar 17.000 Kilometer weit.

Der ökologische Fußabdruck

Und bei der Kleidung, ja da schaue man auch, was man wirklich brauche. Genau hinschauen, das ist der Anfang. Wünsche und Vorschläge notieren, das kann man in der Ausstellung auch. Es gibt einen Wünschebaum. An ihm kann man Tipps für ein nachhaltiges Leben hinterlassen. Einweg und Plastik – weg damit! Einfach nicht mehr benutzen – das steht oft an dem Baum. Zahlreiche Infobroschüren gibt es auch – zum Beispiel einen Saisonkalender für heimisches Obst und Gemüse. Oder zu den Themen Schimmel, Stoßlüften. Glühbirnen… Viel Nachdenkenswertes und Nachlesenswertes. Das kann man nicht nur in den Broschüren, sondern auch in den Stadtbibliotheken. Sowohl in Sprockhövel als auch in Hattingen gibt es viele – und viele neue – Bestände zum aktuellen Thema. Einfach (mit)machen! Übrigens: Auch die Hattinger Stadtbibliothek hat Interesse an der Ausstellung der Verbraucherzentrale. Vielleicht einer der nächsten Ausstellungsorte…  Bis Donnerstag, 11. Juli gibt es die Ausstellung noch in den Räumen der Sparkasse in Niedersprockhövel.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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