Fußball: Sportfreunde haben schon wieder ein Top-Spiel

Jürgen Margref, Trainer Sportfreunde Niederwenigern
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(von Toni Bertrams)

Mit einem guten Gefühl des vergangenen Spieltages startet nur Bezirksligist Hedefspor Hattingen in den Fußball-Sonntag. Und auf dem Plan steht der vierte Sieg in Serie. Indes träumen der SC Obersprockhövel sowie Niederrhein-Bezirksligist Sportfreunde Niederwenigern II vom ersten Saisonerfolg überhaupt.

Oberliga Westfalen

Das Freitagabend-Spiel der TSG Sprockhövel gegen den TuS Heven war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1

Nach dem 2:5-Kirmessonntag gegen den VfB Bottrop wartet auf die Sportfreunde Niederwenigern die nächste Partie auf dem Glückauf-Sportplatz und auch am Sonntag (15 Uhr) wird es ein Top-Spiel sein. Der Tabellenfünfte (acht Punkte, 12:12 Tore) empfängt das Team, das die beste Abwehr der Liga hat: Nämlich den Tabellenvierten SC Velbert (zehn Punkte, 9:3 Tore), der vom ehemaligen Niederbonsfelder Ralf vom Dorp trainiert wird.
„Diese drei Gegentore“, sagt SFN-Trainer Jürgen Margref, „sprechen ganz klar für die Ordnung, die diese Mannschaft hat.“ Und jene Ordnung will der 43-Jährige auch mit seinem Team zurückgewinnen und „nicht“, wie er sagt, „unbedingt Hurra-Fußball spielen“.
Das bedeutet, dass Jürgen Margref kein zweites Mal und schon gar nicht so schnell wieder erleben möchten, dass „wir dem Gegner ins offene Messer laufen“. Die Chancen für die Velberter will er auf ein Minimum reduziert sehen. „Es geht darum, aus den Fehlern des Bottrop-Spiels zu lernen. Und davon haben wir einige gemacht“, sagt er.
Mit welchem Personal die Sportfreunde die Partie am Sonntag bestreiten werden, ist nicht ganz klar. Während Lauritz Angerstein Leisten-Probleme hat, zwickt Martin Rolfes das Sprunggelenk. Indes musste Ercan Kizan, der am vergangenen Wochenende im Bezirksliga-Team gespielt hat, am Dienstag das Training abbrechen. So steht hinter dem Einsatz dieses Trios ein Fragezeichen.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Fast schon etwas unauffällig hat sich Hedefspor Hattingen auf den fünften Bezirksliga-Platz vorgearbeitet (zehn Punkte, 6:6 Tore). „Drei Tore, neun Punkte. Das ist wohl eine ziemlich hohe Effizienz“, sagt Trainer Peter Kursinski und erinnert daran, dass sein Team inklusive des abgebrochenen Pokalspiels bei der SG Griesenbruch-Ehrenfeld inzwischen seit vier Partien ohne Gegentreffer ist. Daran soll sich nach Möglichkeit auch am Sonntag (15 Uhr) am Bleichstein beim Tabellendritten TSG Herdecke (13 Punkte, 10:6 Tore) nichts ändern.
Und der 56-jährige Hedef-Coach ist gerade nach dem überzeugenden 1:0 vom vergangenen Sonntag über den TuS Wengern optimistisch. „Herdecke hat mit Sicherheit nicht mehr Qualität als Wengern“, sagt er und blickt auch schon eine Woche weiter auf das Derby gegen den TuS Hattingen. In der vergangenen Saison gab es in diesen beiden Partien einen 4:1- und einen 3:0-Sieg. „Wenn wir jetzt so nachlegen könnten, wäre das optimal.“
Dass es ein bisschen rumort, gefällt dem Trainer. „Die Spieler, die zuletzt außen vor waren, scharren mit den Hufen. Deshalb ist auch die Trainingsbeteiligung besser geworden“, erklärt Peter Kursinski, der von den 20 Punkten, die er bis zur Winterpause holen will, immerhin schon zehn hat. Zwar will er sich gar nicht so sehr am Gegner orientieren, aber er warnt doch vor Herdeckes Offensive. „Wir müssen versuchen“, sagt er, „die langen Bälle auf die auf 2,25 Meter gezüchteten Stürmer zu vermeiden.“

Und wie ist? „Ungeschlagen“, sagt Uli Sieweke und schmunzelt. Zwar kann der Trainer des Tabellenzwölften SC Obersprockhövel (sechs Punkte, 8:8 Tore) die außergewöhnliche Serie seines Teams auch noch mit ein bisschen Humor tragen, aber eigentlich treibt ihn diese in den Wahnsinn. „Sechs Unentschieden in Folge, das habe ich noch nie erlebt. Noch nicht einmal vier“, sagt er. „Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll.“
Im siebten Spiel könnte es aber doch mit dem ersten Saisonsieg klappen, wenn der SCO am Sonntag (15 Uhr, Am Brunnen, Hauptstraße 156) beim ebenfalls sieglosen Tabellenletzten VfB Schwelm gastiert (ein Punkt, 4:15 Tore). „Wir fahren dahin, um den ersten Dreier zu holen, aber…“, sagt Uli Sieweke. Aber? „Das ist ein Ortsderby, und die Schwelmer werden sich richtig reinhängen. Schau’n wir mal.“
Gut ist für die Obersprockhöveler, dass sie diese wichtige Partie voraussichtlich ohne Personalsorgen bestreiten können. Uli Sieweke hofft, dass er auch auf Sascha Höhle, der beim 1:1 gegen den TuS Ennepetal wegen einer Leistenverletzung gefehlt hat, zurückgreifen kann. Auf dem Weg zurück ins Team ist nach seinem Bänderriss auch Andreas Klatt. „Aber ob es für Sonntag schon reichen wird, weiß ich nicht“, sagt Uli Sieweke.

Es sind erst sechs Spieltage absolviert und der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt gerade mal ein Pünktchen. „Aber“, sagt Marius Kundrotas, der Spielertrainer des TuS Hattingen, klipp und klar, „wir müssen jedes Spiel angehen wie ein Endspiel.“ Also auch Saisonpartie Nummer sieben. Am Sonntag empfängt der Tabellen-17. (vier Punkte, 10:15 Tore) im Wildhagen den Tabellenzehnten FSV Gevelsberg (acht Punkte, 12:11 Tore).
Für den 33-jährigen TuS-Coach hat der Abstiegskampf also längst begonnen. „Wir machen uns nichts vor. Es wird eine ganz, ganz schwere Hinrunde“, sagt er. „Es ist auch nicht so, dass wir rumstehen und rumträumen. Wir sind schon realistisch.“
Und deshalb wollen die Rot-Weißen auch jeden Punkt, den sie irgendwie einsammeln können, mitnehmen. Gegen die Gevelsberger wird es vor allem darauf ankommen, deren kampfbetonte Spielweise etwas zu unterbinden. „Da müssen wir unbedingt gegenhalten“, sagt Marius Kundrotas.
Auf dem Weg zum vielleicht zweiten Sieg oder zweiten Unentschieden in dieser Saison muss Marius Kundrotas auf eine wichtige Stütze verzichten: Dennis Weber, der am vergangenen Sonntag bei der SpVg SW Breckerfeld (1:3) schon Mitte der ersten Hälfte wegen einer Zerrung ausgewechselt werden musste, wird ebenso fehlen wie Kevin Surowietz (Probleme mit dem Fußgelenk). Dazu gesellen sich die langzeitverletzten Moritz Zöllner und Sidney Rast.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3

Die Sportfreunde Niederwenigern II sind nach dem 0:2 beim SC Uellendahl bekanntlich auf dem letzten Bezirksliga-Rang angekommen (ein Punkt, 6:19 Tore). „Aber die Stimmung ist nicht so katastrophal wie unser Tabellenplatz“, sagt Trainer Jens Haase. Allerdings spricht er auch Tage nach dem Spiel in Wuppertal noch von einem Katastrophen-Fehler, der zum vorentscheidenden 0:1 geführt habe. „Wir machen mehr Fehler als andere und deshalb wird die Unsicherheit größer“, sagt er. „Das müssen wir abstellen.“
Am besten schon am Sonntag, wenn die nächste Aufwärtsaufgabe ansteht. Die SFN-Zweite gastiert um 15 Uhr an der Uhlenstraße 4 in Essen beim Tabellenfünften Heisinger SV (neun Punkte, 9:17 Tore). „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis“, sagt Jens Haase. Selbstvertrauen ist nötig. „Bei einfachen Pässen“, hat der Coach festgestellt, „ist im Fuß keine Spannung und dann er fängt an zu wackeln.“
Da kommt es dann auch nicht gelegen, dass Florian Ebert und Moritz Schönert im Urlaub sind, während Robin Reuter und Thomas Daul verletzt sind. „Das macht“, sagt Jens Haase, „die Sache nicht leichter. Aber wir wussten ja, dass es kein Selbstläufer wird in dieser bärenstarken Gruppe. Obwohl wir schon den einen oder anderen Punkt mehr eingeplant hatten.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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