Besinnliches von Gerhard Rode: "Nicht im Einklang"

Heute ist ein schöner Tag und ich war auch unterwegs und habe das schöne Wetter genossen. Mit mir waren viele Menschen unterwegs, die ersten Fahrradfahrer und Motorränder waren unterwegs. Es war den Menschen anzusehen und anzumerken, dass sie die ersten Sonnentagen in vollen Zügen genossen haben.
Überall sind die dicken Jacken verschwunden. Erste mutige laufen schon mit kurzen Ärmeln durch die Gegend, viele halten ihre Gesichter in die Sonne und genießen.
Die Sonne scheint und die Knospen an Büschen und Bäumen drängen ans Licht, Blüten wollen sich entfalten. Und ich?
Ich würde mich nach dem gefühlten langen Winter und den fast immer verhangenen Wolkentagen auch gerne der Sonne entgegen-strecken und all das Schwere hinter mir lassen.
Doch ich bekomme die Skandale nicht aus dem Kopf – Etikettenbetrug in der Lebensmittelindustrie, die Pferdefleisch unters Essen mischt, dioxinverseuchte Eier, verschimmelte Futter-mittel für die Tiere, von den mit Antibiotika angereicherten Tieren gar nicht zu reden.
Oh ja, ich habe die Sehnsucht nach dem Guten im Leben, aber wo sind wir gelandet, wenn der Mensch dem Menschen nicht mehr Gutes zu essen reicht, sondern Belastetes.
Wir schaffen dafür Grenzwerte, die nicht zu überschreiten sind, wir über-wachen. Aber wir muten Schadstoffe zu. Als wäre das der Normalfall.
Die Werte stehen Kopf.
Die Passionszeit, die wir in den christlichen Kirchen begehen, haben auch das Ziel, herauszufinden, was dem Menschen gut tut und was er zum Leben braucht.
Wir sind zur Zeit weder in Einklang mit der Natur, noch mit den Menschen.
Gott hat dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott von dir fordert: nichts andres als Recht tun und Güte lieben und besonnen mitgehen mit deinem Gott. (Micha 6,8).
Es lohnt sich, das Gute zu suchen und die Passionszeit zu nutzen, um das für sich herauszufinden. Möge Gott sie auf guten Wegen leiten.

Pfarrer Gerhard Rode
Ev. Kirchengemeinde
Bredenscheid-Stüter