Wieder Wechsel im Vorstand der Sparkasse

Da saßen sie noch gemeinsam am Tisch: Christoph Terkuhlen und Uwe Müller. Das scheint endgültig vorbei
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  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Fünf Vorstandsmitglieder in nur sechs Jahren – bei der Sparkasse Sprockhövel dreht sich das Vorstandskarussell schneller, als man denken kann. Jetzt trifft es nach STADTSPIEGEL-Informationen Uwe Müller.
Nach dem Weggang des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Dieter Gramatke Anfang 2010 (der STADTSPIEGEL berichtete) hatte Uwe Müller, der im Juni 2009 von Privatbanken den Weg in den Vorstand der Sparkasse gefunden hatte, die Abstimmung des Verwaltungsrates der Sparkasse zum Bleiben oder Gehen damals knapp „überlebt“. Jetzt scheint es ihn doch getroffen zu haben.
Von offizieller Seite ist kein Sterbenswort zu erfahren. Es werde eine Pressemitteilung geben, heißt es. Die gab es auch bei Gramatke und bestand aus einem Satz, der den Weggang bestätigte.
Über die Gründe wurde damals nur hinter vorgehaltener Hand spekuliert. Bei Uwe Müller ist dies ähnlich.
Konkret vorzuwerfen hat man ihm wohl nichts, aber der Vorstandsvorsitzende Christoph Terkuhlen „könne nicht mehr mit Müller“, heißt es. Schon in den letzten Wochen tauchte der 48jährige Uwe Müller bei öffentlichen Terminen nicht mehr auf – so auch nicht bei der Einweihungsfeier der neuen Kabinen des Hiddinghauser FV. An der Feier nahm als Sparkassenvertreter Daniel Rasche teil, der angeblich Nachfolger von Müller werden soll.
Bei den turbulenten Sitzungen des Verwaltungsrates war auch die Bankenaufsicht Bafin zugegen. Auch ein Rechtsanwalt war dabei. Ob unterschiedliche Geschäftsauffassungen eine Rolle spielten – Terkuhlen kommt von der Sparkasse, Müller von Privatbanken – bleibt Spekulation.
Müller geht nicht mit leeren Händen, schließlich läuft sein Vertrag noch weitere drei Jahre. Von einer Abfindung in der Größenordnung von 700.000 Euro ist die Rede. Der Verwaltungsrat, der aus Lokalpolitikern und zwei Mitarbeitervertretern der Sparkasse besteht, hat mehrheitlich mit dem Verfahren keine Probleme.
An die Öffentlichkeit dringt ohnedies so gut wie nichts, denn die Verwaltungsratsmitglieder sind zum Stillschweigen verpflichtet.
Nur hinter vorgehaltener Hand wird von wenigen Mitgliedern und Stellvertretern des Verwaltungsrates Unmut geäußert und die finanziellen Folgen diskutiert – in einer Zeit, in der die Stadt Sprockhövel große finanzielle Probleme hat und viele freiwillige Leistungen der Stadt auch nur noch in abgespeckter Form durchgeführt werden können.

Lesen Sie auch in der Rubrik "Politik": Bankenaufsicht ist beteiligt

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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