Besinnliches von Mirco Quint: "Grußwort zu den Kar- und Ostertagen"

Pastor Mirco Quint, Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius, Niederwenigern
  • Pastor Mirco Quint, Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius, Niederwenigern
  • hochgeladen von Roland Römer

Heute „Hosanna“ – morgen „Ans Kreuz mit ihm“. Was für ein Wechselbad der Gefühle! Nur wenige Tage liegen zwischen dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem unter den begeisterten Jubelrufen der Menschen und dem Todesurteil des Pilatus unter den Beifallsstürmen einer fanatischen Zuschauermenge. Den Wankelmut der Menschen – „Himmelhoch jauchzend“ und „zu Tode betrübt“ – hat Jesus in der letzten Woche seines irdischen Lebens hautnah erlebt.

Heute „Hosanna“ und morgen „Ans Kreuz mit ihm“ – gehören solche widersprüchlichen Erfahrungen nicht auch zum Leben der Menschen in unserer Zeit?!
Da ist der Fußballer, der heute als Torschützenkönig von seiner Anhängern frenetisch gefeiert wird und schon morgen nach einer Torflaute auf die Ersatzbank verbannt wird. Da ist der Manager, der heute aufgrund erfolgreicher Bilanzen einen „Bonus“ erhält und schon morgen nach finanziellen Einbrüchen einen „Malus“ verzeichnet.
Und da ist das Ehepaar, das heute eine prächtige Hochzeit feiert und morgen – Jahre später – an den bitteren Tiefpunkt seiner Ehe angelangt ist.
Wir alle kennen diese „Wechselbäder“ von Höhen und Tiefen, von Freude und Leid, von Sonnen- und Schattenseiten, von Ernte und Missernte und mitunter auch von Jubelgesängen und Hasstiraden.
Wie die „sieben fetten Jahre“, so gehören auch die „sieben mageren Jahre“ zum Lebensrhythmus der Menschen – damals zur Zeit Jesu wie in heutiger Zeit.
Nicht zu jeder Zeit trägt unser Leben Früchte, vieles bleibt fruchtlos, spurenlos, folgenlos. Aber wie in jeder Wüste Oasen zu finden sind, so gibt es auch in unserem Leben immer wieder Brunnen und Quellen, aus denen wir neuen Lebensmut und neue Lebenshoffnung schöpfen können.
Am Ende der Karwoche steht Ostern. „Schöne Aussichten!“ Christen dürfen Menschen „guter Hoffnung“ sein! Denn das Leben hat über den Tod gesiegt. Voller Zuversicht feiern wir die Auferstehung Jesu. Wer zu ihm aufblickt, wird aufgerichtet! Er kann aufstehen gegen alle Verkrümmungen des Lebens, gegen alles, was gerade in unseren Tagen schief läuft im Umgang mit hilfesuchenden, verzweifelten Menschen.
Die Frauen, so heißt es bei Markus in der Bibel, kamen zum Grab, „als eben die Sonne aufging“. Am leeren Grab erfahren sie frühmorgens die Osterbotschaft – auch das auf den ersten Blick ein scheinbarer Widerspruch! Aus dem Sonnenuntergang des Karfreitags mit seiner Finsternis führt uns diese österliche Botschaft zum Sonnenaufgang des Ostermorgens mit seinem alles überstrahlenden Hoffnungslicht.
In der Zuversicht, dass dieses Licht von Ostern unser aller Leben erhellen möge, grüße ich Sie und Ihre Lieben – daheim und anderswo.
Ihr
Pastor Mirco Quint,
Kath. Kirchengemeinde
St. Mauritius, Niederwenigern

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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