Dr. Weimer: Windprojekte sind gegenwärtig wirtschaftlich nicht mehr zu verantworten

Bereits am 21. Oktober hatten sich viele hundert Iserlohner gegen den Windpark im Stadtwald bei einem Beobachtungsspaziergang ausgesprochen.
  • Bereits am 21. Oktober hatten sich viele hundert Iserlohner gegen den Windpark im Stadtwald bei einem Beobachtungsspaziergang ausgesprochen.
  • hochgeladen von Rainer Tüttelmann

Auf der Sondersitzung des Stadtwerke-Aufsichtsrates am Dienstagabend ist eine komplett neue Situation entstanden. Sowohl auf dem Schälk als auch im Stadtwald werden wohl erst einmal keine Windparks entstehen, nachdem ein maßgebliches Landesamt (LANUV) weitere Untersuchungen zur Rechtssicherheit einfordert (und letztlich empfiehlt). Allerdings haben sowohl Stadtwerke als auch Politiker zu verstehen gegeben, "die Tür für die Windkraft vor Ort nicht zuzuschlagen."

Nachstehend eine Presseerklärung zu der aktuellen Situation der Windenergie und der beiden Windparks auf Iserlohner Stadtgebiet:

„Wir müssen die umweltrelevanten Fakten, die uns vom städtischen Bauderzernenten Olaf Pestl zum Thema Windkraft in Iserlohn vorgetragen wurden, sehr ernst nehmen und werden uns auf diesem Gebiet erst einmal nicht weiter engagieren.“ Das erklärte Dr. Klaus Weimer, Geschäftsführer der Stadtwerke Iserlohn nach einer Aufsichtsratssitzung des heimischen Energieversorgers.

Pestl hatte dem Aufsichtsrat erklärt, dass das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz (LANUV NRW) die für mögliche Windkraftanlagen in Frage kommenden Gebiete erneut untersuchen wird. Schwerpunkt dieser Überprüfungen ist das Nist-, Brut- und Nahrungsverhalten sowohl des Rotmilans wie auch des Schwarzstorchs. Die Untersuchungen werden, auch um ein solides Ergebnis zu erzielen, vor August 2013 nicht abgeschlossen werden können.

„Damit ist zunächst erst einmal die Grundlage für eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung der Windkraft in Iserlohn entzogen. Nach den geltenden Förderbedingungen müssten die Windkraftanlagen bis Ende 2014 ans Netz gehen. Dieser Zeitplan ist nicht mehr zu halten“, erklärte Dr. Weimer.

Die Konzentration der Stadtwerke liegt jedoch weiterhin darauf, den Anteil der erneuerbaren Energien für Iserlohn auszubauen. „Die Stadtwerke sind nun gefordert, die Klimaschutzziele zunächst einmal ohne den großen Potentialträger Wind zu realisieren“, so der Vorsitzende des Stadtwerke-Aufsichtsrates Peter Leye.
„Wir werden den eingeschlagenen Weg, der im gemeinsamen Papier des Klimaschutzkonzeptes erarbeitet wurde, konsequent weiterverfolgen!“, bekräftigt Dr. Weimer. Hier steht der Ausbau „intelligenter Netze“ zur Strom- und Wärmeversorgung ganz oben auf der Aufgabenliste. „Nur so können wir zu einem mittelfristigen Energiekonzept mit zentralen und dezentralen Erzeugungsanlagen kommen und einen virtuellen Kraftwerkspark in Iserlohn realisieren an dem Bürger, Unternehmen sowie die Stadtwerke gleichermaßen beteiligt sind“, erklärt Dr. Weimer, der die langfristige Entlastung der Bürger im Auge hat.

Leye und Weimer kündigten an, bei der Planung alternativer Energiequellen frühzeitig Bürger und Fachleute mit einzubeziehen. „Wir wollen gangbare und wirtschaftlich vernünftige Lösungen, die von einer breiten Mehrheit in der Iserlohner Bevölkerung getragen werden“, sagte Weimer.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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