Wiesengrund: Der zweite Hauptschul-Sterbefall?

Gerade einmal zwölf Anmeldungen liegen für die Hauptschule Wiesengrund vor. Damit ist die Schließung dieser Schule rein rechnerisch in spätestens vier Jahren eine Größenordnung.
  • Gerade einmal zwölf Anmeldungen liegen für die Hauptschule Wiesengrund vor. Damit ist die Schließung dieser Schule rein rechnerisch in spätestens vier Jahren eine Größenordnung.
  • hochgeladen von Rainer Tüttelmann

Wird in Iserlohn nach der absehbaren Schließung der Hauptschule in Hennen eine weitere Hauptschule die Türen schließen müssen? Es sieht ganz danach aus. Denn für das neue Schuljahr liegen gerade einmal zwölf Anmeldungen vor. Viel zu wenig, um eine Eingangsklasse zu bilden.
Aber was bedeutet die sich abzeichnende Hauptschul-Schließung im Wiesengrund in vier Jahren für die Stadt Iserlohn? Ein weiteres leerstehendes Schulgebäude im Iserlohner Kerngebiet? Kann der Wiesengrund genauso erfolgreich wie das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Brüderstraße einer neuen Verwendung zugeführt werden? Wohl kaum.
Eine dritte Gesamtschule als eine weitere Option des Schulbündnisses ist nicht zu erwarten. Es muss zudem die Frage gestellt werden, welche Schule denn nach Brüderstraße, Hennen und Wiesengrund als nächste keine ausreichenden Anmeldezahlen mehr erhalten wird?
Ein Schulsterben auf Raten ist angesichts der demografischen Entwicklung leider mehr als realistisch.

KOMMENTIERT

Mir klingen die Worte vom Regierungspräsidenten Dr. Gerd Bollermann noch sehr nachhaltig in den Ohren. Er hatte (siehe dazu auch unter www.lokalkompass.de/iserlohn) klare Ausführungen vor den WIN-Unternehmern am vergangen Freitagmorgen getätigt. Weniger Menschen, so Bollermann, bedeuten weniger Schüler in den kommenden Jahren. Das hat laut Bollermann klare Auswirkungen auf die Infrastruktur der Städte. Er sprach sich eindeutig, wie wohl ein Jeder, für eine starke Bildung aus. Aber er mahnte auch ein Überdenken des Schulsystems mit all seinen Konsequenzen an.
Betrachtet man nun die Entwicklung an den Iserlohner Hauptschulen, dann ist ein überarbeiteter Schulentwicklungsplan für Iserlohn anzumahnen. Aber ist so ein Plan überhaupt das Papier wert, auf dem er steht?
Die Entwicklungen erlauben keine großen Denkpausen.
Bürgermeister Dr. Ahrens war zugegen, als Dr. Bollermann das bestehende Demografie-Problem wirklich kompetent und sehr sachlich ansprach. Die jüngste Entwicklung im Wiesengrund und die immensen Kosten für eine zweite Gesamtschule in Hennen sind nur zwei der der Bevölkerung bekannten Punkte, die dringend der Erledigung bedürfen.
Gerade im Iserlohner Jubiläumsjahr dürfen diese generationenprägenden Entwicklungen nicht in den Hintergrund geraten.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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