Anzeichen mehren sich: Pegida bald auch im Kreis Unna?

So wie hier der Pegida-Ableger „Dügida“ in Düsseldorf steht anscheinend nach Ansicht der Jusos Kreis Unna die Gründung einer „Ungida“ bevor. | Foto: Mark Zeller
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Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ , breiten sich derzeit in Deutschland aus. Nach den Ablegern „Dogida“ in Dortmund oder „Kögida“ in Köln, scheint auch der Kreis Unna nicht von einem Ableger verschont zu bleiben.

Seit Anfang des Jahres mehren sich die Zeichen im Netz, dass die Gründung einer „Ungida“ kurz bevor steht. Dem Juso-Unterbezirk Kreis Unna bereitet dies große Sorgen - wie die ganze Bewegung überhaupt. „Pegida spielt nur mit den Ängsten der Menschen“, äußert sich die stellvertretende Vorsitzende der Jusos Kreis Unna Nina Kotissek. „Denn subjektiv wahrgenommene Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes lässt sich in keiner Weise begründen.“
Die Fakten, so die Jusos, sprechen gegen Pegida. Nur 0,1 Prozent der Sachsen, wo der Ursprung der Bewegung liegt, sind Muslime. Das sind in Zahlen 4.000 Menschen. Außerdem sprechen sich die Pegida-Initiatoren gegen „Heime mit Vollversorgung“ aus. Ihrer Ansicht nach liegt in Asylbeweberheimen der Lebensstandard der Bewohner über dem vieler Deutscher. „An solchen Aussagen erkennt man die Masche von Pegida: rechter Populismus“, so Nina Kotissek.

Bürger lassen sich instrumentalisieren

„Leider lassen sich auch Bürger aus der Mitte unserer Gesellschaft für die fremdenfeindlichen Botschaften von Pegida instrumentalisieren. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass sich Pegida-Mitläufer - gewollt oder ungewollt - mit rechtsextremen NPD- und Die-Rechte- sowie Afd-Anhängern verbrüdern“, sagt Nina Kotissek.
Gründe für die Mitläufer seien oft unbegründete Existenzängste. Dabei belegt, so die Jusos, eine Bertelsmann-Stiftung, dass in Deutschland lebende Menschen ohne deutschen Pass mehr in die Sozialkassen einzahlen, als sie beziehen, womit Deutschland im Jahr 2013 einen Gewinn von 22 Milliarden Euro machte.

Jusos wollen aktiv werden

Nun, da sich offensichtlich auch eine Pegida Gruppe für den Kreis Unna aufbaut, beziehen die Jusos Stellung. „Es ist selbstverständlich für uns, dass wir solidarisch mit Menschen sind, die in Not geraten sind, und sie in unserem Land aufnehmen“, so Nina Kotissek. Und sie kündigt an: „Der Juso-Unterbezirk Kreis Unna wird sich dafür einsetzen, dass Bewegungen wie die angekündigte „Ungida“ in unserem Kreis keinen Rückhalt finden und dass Menschen, egal welcher Religion und welcher Nationalität, friedlich in unserer multikulturellen Gesellschaft leben kann. Wenn Ungida im Kreis Unna aktiv wird, unternehmen wir alles, was möglich ist, um Fremdenfeindlichkeit zu verhindern.“

Autor:

Martina Abel aus Kamen

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