Kreisjägerschaft Kleve erhält Förderung
Zwei Drohnen für die Wildtierrettung

Für die Mitglieder der Kreisjägerschaften bedeutet Wildrettung, unzählige Wiesen und Felder vor der Mahd zu Fuß und mit Hunden abzulaufen. | Foto: Kreisjägerschaft Kleve
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  • Für die Mitglieder der Kreisjägerschaften bedeutet Wildrettung, unzählige Wiesen und Felder vor der Mahd zu Fuß und mit Hunden abzulaufen.
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„Die Kreisjägerschaft Kleve erhält vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Förderung über die Anschaffung von zwei Drohnen für die Wildtierrettung“, verkündet Dr. Andreas Lohmann, Stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Kleve stolz.

Kreis Kleve. Es war ein langer, aufwändiger und steiniger Weg bis der Bewilligungsbescheid schließlich die KJS Kleve erreichte. Trotz Rückschlägen hat die KJS Kleve immer an der Idee einer organisierten Wildtierrettung für den Kreis Kleve festgehalten. Der Erfolg gibt uns jetzt Recht.
Pläne und Konzepte zur Organisation und Ausführung hat Andreas Lohmann in der Zeit bis zur Bewilligung genügend gemacht, so dass nun alles sehr schnell gehen kann.

Bewerber wurden genau geprüft

Eine Videokonferenz mit dem Vorstand und einige E-Mails weiter standen die Anforderung für die Wildretterbeauftragten der Kreisjägerschaft fest. Aus allen Hegeringen konnten sich Mitglieder um die beiden Posten bewerben. Dr. Lohmann selbst hat mittlerweile seinen kleinen und großen Drohnenführerschein gemacht und sich privat die gleiche Drohne angeschafft, um alle Bewerber genauestens auf ihr Können prüfen zu können. Die ersten Testflüge mit der Drohne wurden vor zwei Wochen durchgeführt.

Aufgrund zweier sehr aussagekräftiger und gut durchdachter Bewerbungen fiel die Auswahl, welche der Vorstand zu treffen hatte, leicht. Die Posten der Wildretterbeauftragte übernehmen ab sofort für ein Jagdjahr für den Umkreis Kerken Bernd Engelen und für den Umkreis Kranenburg Christian Natrop. Zusammen befliegen sie etwa 2000 Hektar.

Wildtierrettung ist ein Mammutprojekt

Die Wildtierrettung ist jedes Jahr aufs Neue ein Mammutprojekt für die Mitglieder der Kreisjägerschaft Kleve und alle anderen Kreisjägerschaften. Zwischen Anfang Mai und Ende Juni findet die Wiesenmahd zur Heu- und Silageernte statt. In diesen Zeitrahmen fällt allerdings auch die Brut- und Setzzeit von Rehwild, Hasen und vielen Bodenbrütern. Die Kitze werden durch die Ricke im hohen Gras abgelegt. Sie haben keinen Fluchtinstinkt und folgen dem Muttertier erst nach vier bis sechs Wochen. Dies ist eigentlich ein guter Schutz gegen natürliche Feinde, macht es jedoch für die Landwirte umso schwierige die Kitze im hohen Gras zu entdecken.

Für die Mitglieder der Kreisjägerschaften bedeutet Wildrettung, unzählige Wiesen und Felder vor der Mahd zu Fuß und mit Hunden abzulaufen. Ständig erreichbar zu sein und auf kurzfristigen Zuruf seinen Feierabend oder die Morgenstunden zu opfern, um die Landwirte darin zu unterstützen, dass Wildtiere durch das Mähwerk keinen Schaden erleiden. Sie sind gesetzlich verpflichtet, diesen zu vermeiden.

Betreuung und jährliche Schulung

Diese klassische Methode der Wildrettung wird nun durch technische Hilfsmittel verstärkt. Zwei Drohnen der Marke DJI Mavic 2 Enterprise Advanced mit Wärmebildkamera wurden mit Hilfe der Fördermittel angeschafft. Die technische Einweisung, Betreuung und jährliche Schulung der Piloten übernimmt Thorsten Keil von der Firma Copterworld.

Mit diesen Drohnen werden nun die zu mähenden Wiesen des Nord- und Südkreises rechtzeitig abgeflogen. Ein gefundenes Kitz wird fachmännisch geborgen und an den Rand der zu mähenden Fläche gelegt. Hier kann die Ricke ihr Junges später wiederfinden. Oftmals verbleibt noch ein Beobachter vor Ort um aus sicherer Entfernung die Familienzusammenführung zu beobachten und sicher zu stellen.

Um hier gemeinsam mit der Landwirtschaft eine Hand in Hand Arbeit zu ermöglichen macht die KJS Kleve Gebrauch von der Online Plattform UVA Editor (www.uaveditor.com) aus der Schweiz.
Landwirte können ihre zu mähenden Flächen anmelden unter app.uaveditor.com/feldanmeldung/IyNaerbsm0I2. oder per E-Mail unter drohnenservice@mailbox.org. Dies ist ein ehrenamtlicher Service der KJS Kleve e.V. für die Landwirte im Kreis. Pro Drohneneinsatz wird lediglich eine Fahrtkostenpauschale von 0,35 Euro/km erhoben und es wird eine Spende für die Wildtierrettung der KJS Kleve erbeten auf
IBAN DE88 3245 0000 005 007364, BIC WELADED1KLE, Stichwort: Wildtierrettung.
Mit diesen Spenden werden die Betriebskosten gedeckt und neue Drohnen angeschafft, die Ausstattung erweitert und neue Drohnenpiloten ausgebildet.

Hinweis zur Wildtierrettung

Wer ein Rehkitz oder ein anderes Jungtier findet, sollte folgenden Hinweise beachten:

  • Bitte die Jungtiere nicht direkt berühren. Dies kann dazu führen, dass die Ricke ihr Kitz nicht wiederfindet oder es nicht wieder annimmt, da es anders riecht.
  • Bitte Abstand halten
  • Bitte die zuständige Kreisjägerschaft informieren.
Für die Mitglieder der Kreisjägerschaften bedeutet Wildrettung, unzählige Wiesen und Felder vor der Mahd zu Fuß und mit Hunden abzulaufen. | Foto: Kreisjägerschaft Kleve
Foto: Kreisjägerschaft Kleve
Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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