"Ich lasse mich nicht unterkriegen"

Fritz H. gibt nicht auf - Sport und Bewegung sind ihm wichtig. Draußen ist sein Hund der Bewegungstherapeut. Fotos: Heinz Holzbach | Foto: Holzbach
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Die Krankheit machte sich ganz plötzlich bemerkbar. Bei einer Hochzeit. Nachmittags. Als Kaffee und Kuchen serviert wurden.

„Ich konnte meine Tasse plötzlich nicht mehr halten“, erinnert sich Fritz H (der Name ist der Redaktion bekannt) an jenen Nachmittag, an dem sein Leben eine völlig neue Wendung nahm.

Der Besuch beim Arzt brachte Klarheit: „Parkinson“ hieß die Diagnose, mit der Fritz H. zu leben lernen musste. „Ich war damals 56 Jahre alt, stand noch mitten im Berufsleben. Die Diagnose hat mich natürlich geschockt.“

Wie mit der Krankheit leben? Wie sollte es mit Beruf und Hobbys weiter gehen? Die Fragen konnten erst im Lauf der Jahre beantwortet werden. Zunächst blieb Fritz H. dem gewohnten Rhythmus treu, arbeitete, soweit das möglich war. „Ich habe immer versucht, mich von der Krankheit nicht unterkriegen zu lassen. Wenn man sich nur damit beschäftigt, wird man depressiv.“ Seine Arbeit als medizinisch technischer Assistent füllte ihn zwar aus, wurde aber mit der Zeit immer schwieriger und immer anstrengender. Fritz H. beschäftigte sich mit dem Ruhestand. „Dann wird das Leben stressfreier - und das ist wichtig bei dieser Erkrankung: den Stresslevel senken.“ Die gute Nachricht: Seit sechs Jahren hat sich das Krankheitsbild nicht wesentlich verschlechtert. „Mein Zustand ist zur Zeit stabil“, so Fritz H.

Sport spielte für Fritz H. schon immer eine Rolle. „Früher habe ich Tennis gespielt - nach der Diagnose habe ich mit Nordic-Walking begonnen. Meistens laufe ich sonntags zwei Stunden lang - dabei muss ich darauf achten, den Arm mit zu nehmen. Zudem ist mein Hund mein Bewegungstherapeut.“ Die Steifheit der Gelenke ist eines der Symptome, die bei Parkinson-Erkrankten auftreten. Deshalb ist regelmäßige Bewegung wichtig, um die Auswirkungen der Erkrankung so lange wie möglich in Schach zu halten. „Früher habe ich wegen Rückenschmerzen einmal Tai Chi gemacht - und meine Frau kannte Yoga. Das habe ich selbst mehrmals ausprobiert - und muss sagen, dass es mir nach den Übungsstunden besser geht.“

Yoga? „Ja“. sagt Fritz H., „eine ganz spezielle Trainingsart hilft mir sehr. Einmal in der Woche arbeite ich mit Brigitte Weißert. Sie ist ausgebildete Yoga-Lehrerin und hat zudem eine Zusatzqualifikation bei Prof. Lobo erworben. Er entwickelte auf der Basis des Marma-Yoga das Shake-Spear-Aktivierungstraining.“

Brigitte Weißert erklärt, dass es dabei auch darum gehe, tieferliegende Muskelschichten zu stimulieren. Das geschehe mit Hilfe speziell entwickelter Schwingelemente. Die Arbeit Prof. Lobos wurde wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. „Er konnte nachweisen, dass seine Methode den Körper in seiner Selbstregulation unterstützt. Auswirkungen aufs Herz-Kreislaufsystem wurden dokumentiert. Und auch bei Menschen mit Morbus Parkinson zeigt die Forschung positive Effekte.“

Fritz H. lässt sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen. „Parkinson nimmt nicht mein ganzes Leben in Beschlag - wir, meine Frau und ich, versuchen das zu machen, was wir sonst auch tun würden.“

Brigitte Weißert kann unter Tel. 0176 /51 36 95 42 kontaktiert werden.

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Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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