Aus dem Leben von Oma Emmi (42)
Frühstückseier

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Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und die nicht namentlich in Erscheinung treten möchten.

Urlaub mit Familienanschluss:
Oma Emmi fuhr viele Jahre in ein kleines Dorf mit ca. 600 Einwohnern in der Steiermark zum Skilaufen, immer in die gleiche kleine Pension zu dem gleichen freundlichen Vermieterpaar; die Gastgeberin, eine ältere sehr nette Dame gab sich große Mühe, ihre Gäste zufrieden zu stellen.

Sommerurlaub:
Irgendwann kam Oma Emmi auf die Idee, den Ort mit ihrem Liebsten - nennen wir ihn hier Bruno - auch einmal im Sommer zu besuchen. Im Zielort angekommen freuten sich die Gastgeber, die Besucher aus dem Ruhrgebiet begrüßen zu dürfen und luden gleich zu Kaffee und Kuchen ein. Die Frage, ob man zum Frühstück gerne ein Ei essen würde, verneinte Oma Emmi, Bruno hingegen freute sich auf sein hart gekochtes Frühstücksei.

Kochen wie im Museum:
In der Küche wurde auf einem alten Ofen gekocht, wie ihn die meisten wohl nur noch aus dem Museum kennen. Er wurde mit Holz befeuert und im Backfach wurden wunderbare Kuchen gezaubert.

Foto: Bild von Karsten Paulick auf Pixabay

Nur eins klappte ganz und gar nicht: Hart gekochte Eier. Oma Emmi, die dies aus ihren Winteraufenthalten kannte, hatte genau aus diesem Grund auf das Frühstücksei verzichtet und bewunderte Bruno, der jeden Morgen das noch flüssige Ei verzehrte - bei ihr hätte er das bestimmt nicht gegessen.
Der Vermieterin war es jeden Morgen aufs Neue unangenehm, hatte sie doch die Eier extra schon zwei Stunden vorher aus dem Kühlschrank genommen oder ausprobiert, das Wasser mit den Eiern zum Kochen zu bringen. Sie hatte sich sogar einen Eierkocher von einer Nachbarin geliehen, das Resultat blieb gleich und die Eier flüssig und weich. Natürlich tat Bruno so, als ob ihm dies überhaupt nichts ausmachen würde und sprang jeden Morgen über seinen Schatten, indem er das halb rohe Ei auf seinem Brot verteilte -

denn der gute Wille zählt. Bei ihrem  nächsten Aufenthalt verzichtete er dann allerdings - warum hat er nicht verraten - auch auf das Frühstücksei.

Zum ersten Teil der Geschichten von Oma Emmi geht es hier:

Wie viel sind 30 Prozent von einem Euro?

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Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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