GFL-vor-Ort in Sachen geplantes Maissilolager „In der Geist“

Christel Friedrichs (Mitte) sprach für die betroffenen Anwohner "In der Geist". Sogar ein Modell des Maissilolagers im Maßstab 1:50 war zu sehen.
  • Christel Friedrichs (Mitte) sprach für die betroffenen Anwohner "In der Geist". Sogar ein Modell des Maissilolagers im Maßstab 1:50 war zu sehen.
  • hochgeladen von Wolfgang Manns

Einige Anwohner „In der Geist“ hatten Alarm geschlagen. Auf dem Bahngelände südlich der Wohnbebauung will die Bioenergie Lünen GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke, ein gigantisches Maissilolager (450 m lang, 16 m breit und 5,50 m hoch) zwischen Bahnübergang Rühenbecke bis zur B 54 / Dortmunderstraße mit einer Kapazität von 20.000 Tonnen errichten. Die Baugenehmigung liegt der Stadtverwaltung zur Genehmigung vor.

Aufgeschreckt durch eine nicht angekündigte Baumfällaktion hatten sich Anwohner an die Presse und die Wählergemeinschaft GFL (Gemeinsam Für Lünen) gewandt, nachdem sich Behörde und Bauherr auf Anfragen zwar kooperativ aber wenig einlenkend zeigten. Es bleibt diesbezüglich die Frage, inwieweit für die durchgeführten Baumfällungen Genehmigungen vorlagen bzw. erforderlich waren.

Am 8. Juni hatte die GFL-Fraktion zu einem GFL-vor-Ort-Termin einen Garten, direkt an der Bahnlinie geladen, nachdem man zuvor, am 29. Mai schon ein informatives Gespräch mit den Betroffenen in der GFL-Geschäftsstelle geführt hatte. Zu dem vor Ort Termin hatten sich neben etwa 30 Bürgern des Viertels und Vertretern der GFL, auch der Projetleiter der Stadtwerke, Norbert Mackel, eingefunden.

Die Ausmaße der Anlage des Maisfahrsilos sind mit 450 m in der Länge, 16 m in der Breite und rund 6 m in der Höhe enorm (zuzüglich eines darauf fahrenden Traktors oder Radladers, der die Silage verdichtet). Neben der optischen Beeinträchtigung wird es, so befürchten die Anwohner zu erheblichen Belastungen durch Lärm, Verkehr und Geruch kommen.

Beim Befüllen des Lagers im Herbst über ist laut dem verantwortlichen Projektleiter Norbert Mackel über zwei Wochen mit 60 LKW-Ladungen täglich zu rechen. Beim Leeren des Lagers ist mit 6 Ladungen täglich über mehrere Monate zu kalkulieren. In dieser Zeit der Leerung muss die Folie, die die Silage abdeckt, geöffnet werden. Die Anwohner rechnen dann mit Belästigungen durch milch- und buttersauren Gerüchen, da die Silage anfängt zu gären. Ein Geruchsproblem ergibt sich auch bei der Abführung der austretenden Flüssigkeiten, die werden zwar in einer geschlossenen Entwässerung aufgefangen, müssen aber zum Abtransport in Tanksilos gepumpt werden. Zur Verarbeitung wird sie dann, wie die Silage, über die Brunnenstraße zum Stadthafen transportiert, wo sie in der Biogasanlage verarbeitet werden soll.

Norbert Mackel gab sich alle Mühe die Bedenken zu entkräften und schließlich habe man mit der Baugenehmigung auch die erforderlichen Gutachten eingereicht. Doch dem widersprachen die Betroffenen, es gäbe zwar ein Lärmgutachten und ein Emissionsgutachten, doch ein Verkehrsgutachten läge nicht vor. Warum ein Maisfahrsilo überhaupt hier entstehen müsste, fragte Prof. Dr. Hofnagel. Ein besserer Standort sei sicherlich der Bauernhof auf dem der Mais produziert wurde. Doch dem steht offensichtlich geltendes Baurecht entgegen. Es sei vollkommen unverständlich, dass die Politik eine Energiewende voran treibe, ohne die gesetzlichen Grundlagen für die zu bewältigenden Logistikprobleme zu schaffen.

Dr. Ulrich Böhmer, GFL-Ratsherr, lobte das Engagement der Anwohner – insbesondere das von Christel Friedrichs und Engelbert Bauckmann - sie hätten sich sehr intensiv vorbereitet und das Thema in die öffentliche Diskussion getragen. Alle Beteiligten einigten sich darauf, nach Vorliegen neuer Informationen wieder ein Gespräch zu führen.

Dr. Ulrich Böhmer, GFL-Ratsherr und stv. GFL-Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Manns, GFL-Ratsherr

Autor:

Wolfgang Manns aus Lünen

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