Frauen treffen sich zum ersten Mal wieder in Lünen

Freundschaft fanden sie im Kaufhaus

Hildegard, Ruth und Edith fanden ihre Freundschaft fürs Leben im Kaufhaus nahe der Lippe, vor über sechzig Jahren. Die Freundinnen trafen sich nun zum ersten Mal wieder in Lünen.

Dröghoff, das Kaufhaus in der Innenstadt von Lünen, gibt es schon lange nicht mehr, auch sonst hat sich eine Menge verändert, doch ihre Freundschaft hat nach all den Jahren noch Bestand. Hildegard Zurheiden, Ruth Lensig und Edith Alfer waren damals junge Frauen und arbeiteten in dem beliebten Kaufhaus.
Die Freundinnen verbrachten viel Zeit gemeinsam, wollten sogar alle im Mai 1956 heiraten: Ruth gab ihrem Mann am 4. Mai das Ja-Wort und trug danach den Namen Kusnezow, Hildegard sagte am 20. Mai Ja zu ihrem Schatz und dem neuen Nachnamen Plöger. Das Schicksal aber durchkreuzte bei Edith die Hochzeitspläne, denn ihr Verlobter verlor bei einem Unfall sein Leben. Zwei Jahre später läuteten dann auch für Edith, sie trug von diesem Zeitpunkt an den Namen Jenkow, die Hochzeitsglocken.

Gespräche über Genscher und die Kaufhaus-Zeit

Das Leben führte die drei Frauen dann auf ganz unterschiedliche Wege, zum Teil kreuz und quer durch Deutschland, sie verloren sich aber nie aus den Augen. Treffen gab es viele, mal hier, mal da, aber gemeinsam wieder nach Lünen zu kommen, das klappte erst jetzt nach 63 Jahren. Themen haben die drei Frauen für ihre Treffen noch immer genug, angefangen bei der gemeinsamen Zeit im Kaufhaus, über ihr heutiges Leben bis hin zu Erinnerungen an ihre mittlerweile verstorbenen Ehemänner. Georg Kusnezow etwa, Ruths Mann, war enger Mitarbeiter von Hans-Dietrich Genscher und Kanzler der Deutschen Botschaft in Helsinki - aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte.

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