Weg zur Notdienst-Apotheke ärgert Lüner

Der Weg zu den Medikamenten war für Heinz Nowack aus Lünen ein Hinderniss. | Foto: Magalski
  • Der Weg zu den Medikamenten war für Heinz Nowack aus Lünen ein Hinderniss.
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Heinz Nowack aus Lünen wird in der Nacht zu Mittwoch krank und ruft den ärztlichen Notdienst. Der Arzt kommt und schreibt ein Rezept, doch der Weg zu den Medikamenten wird für den Kranken und seine Frau zum Problem. 

Im Internet sucht Heinz Nowack nach der nächsten Notdienst-Apotheke und findet sie an der Gleiwitzstraße in Dortmund-Scharnhorst. Vom Zuhause der Nowacks bis in den Dortmunder Vorort sind es gut zehn Kilometer, ein weiter Weg für den kranken Heinz Nowack und seine gehbehinderte Frau. "Notdienst-Apotheken gab es nach dem aktuellen Plan noch in Selm am Sandforter Weg und in Werne", berichtet Heinz Nowack im Gespräch mit dem Lüner Anzeiger, doch diese Apotheken sind noch weiter entfernt als die an der Gleiwitzstraße. Im Taxi fährt seine Frau schließlich zur Notdienst-Apotheke in Scharnhorst und holt die Medikamente. Heinz Nowack ärgert sich über die weiten Wege. "Lünen hat fast neunzigtausend Einwohner und es hat nicht eine Apotheke Notdienst, das ist doch ein Witz."

Lünen zählt zur Kategorie Großstadt

Der Lüner Anzeiger bat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe um eine Stellungnahme. Nach Angaben von Sprecher Sebastian Sokolowski gebe es für Städte unterschiedlicher Größen verschiedene Maximalentfernungen zur nächsten Notdienst-Apotheke. In Städten und Gemeinden mit unter zwanzigtausend Einwohnern dürfe der Weg zur Notdienst-Apotheke höchstens 25 Kilometer betragen, in Mittelstädten wie etwa Selm maximal sechzehn Kilometer. Lünen zählt mit über achtzigtausend Einwohnern zur Kategorie der Großstädte, hier sind es in der Spitze zehn Kilometer. Die Entfernungen beziehen sich jeweils auf die Strecke vom Ortsmittelpunkt zur Apotheke. In Lünen sei in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch tatsächlich knapp die weiteste Entfernung zur Notdienst-Apotheke erreicht worden, erklärt Sokolowski, das sei aber nicht der Regelfall. Im Jahresdurchschnitt erreiche der Patient in Lünen die nächste Notdienst-Apotheke in viereinhalb Kilometern. Im Falle von Heinz Nowack seien verschiedene Umstände zusammen gekommen, man könne leider nicht alle Eventualitäten abdecken im Notdienst. "Eine Taxifahrt zur Notdienst-Apotheke ist aber zumutbar, auch wenn das im konkreten Fall hart klingt und selbst bei einer Apotheke im Stadtgebiet von Lünen hätten das sechs Kilometer sein können", so Sebastian Sokolowski.

Thema "Gesundheit" im Lokalkompass:
Apothekerin warnt vor Nebenwirkungen

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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