Jugendämter gewähren mehr Leistungen aus Erziehungs- und Eingliederungshilfe

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 Im Jahr 2017 haben die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen 276.557 (Westfalen-Lippe: 125 245) Kinder und Jugendliche durch eine Eingliederungs- oder Erziehungshilfe unterstützt. Das geht aus einer landesweiten Statistik hervor, die IT.NRW jetzt vorgelegt hat. "Das sind im Durchschnitt etwa zwei Kinder oder Jugendliche pro Schulklasse, denen diese Unterstützung in schwierigen Familien- und Lebenssituationen oder bei persönlichen Beeinträchtigungen geholfen haben, dass sie sich altersgerecht entwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können", so Matthias Lehmkuhl, Referatsleiter beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Die aktuellen Entwicklungen weisen darauf hin, dass Erziehungs- und Eingliederungshilfen insbesondere für die Unterstützung und Integration der jungen Menschen, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflüchtet sind, eine hohe Bedeutung haben. Es sind vor allem ältere Jugendliche und junge Volljährige - mehrheitlich junge Männer -, die dort ein Zuhause nach der Flucht gefunden haben.

"Hier haben die Jugendämter gemeinsam mit den freien Trägern in der krisenhaften Situation gute Arbeit geleistet. Aber eine gute Integration der jungen Menschen ist mehr als ein Dach über dem Kopf und braucht nach wie vor große Anstrengungen", beschreibt Lehmkuhl die aktuellen Herausforderungen. Mit der Vergabe von Fördermitteln des Landes NRW, mit Fachberatung und Fortbildungen trägt das LWL-Landesjugendamt dazu bei, dass die Fachkräfte vor Ort Konzepte zur Integration weiter entwickeln können.
Hilfen zur Erziehung werden überdurchschnittlich häufig von Familien in Anspruch genommen, die über ein sehr geringes Einkommen verfügen und für ihre Existenzsicherung auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Viele von ihnen sind allein erziehende Elternteile, die Beruf und Familie alleine schultern müssen. "Daran zeigt sich: Armut beeinträchtigt die Entwicklungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig", so Lehmkuhl. Es komme darauf an, Kinder und Eltern frühzeitig zu erreichen, bevor Entwicklungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten sich verfestigten. Und dazu brauche es eine gemeinsame Verantwortung aller gesellschaftlichen Kräfte, so Lehmkuhl weiter. "Wir freuen uns, mit dem Programm 'Gelingendes Aufwachsen - Netzwerke für Kinder' jetzt Kommunen vor Ort unterstützen zu können, solche Netze mit Kooperationspartnern wie Schulen, Vertreter des Gesundheitswesens, Jobcentern und anderen aufzubauen."

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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