Verkaufsoffene Sonntage im Marler Stern
Jetzt gibt es erneut Widerstand

Die Diskussion um zwei verkaufsoffene Sonntage nimmt langsam immer groteskere Formen an. Aus der Marler Zeitung durfte unsere Bürgerfraktion Marl erfahren,  dass die Fraktion für Marl den Ratsbeschluss vom 29. September beanstandet und eine Kommunalaufsichtsbeschwerde beim Landrat Bodo Klimpel eingereicht hat.

Hintergrund: Bereits am 1. September stand die Entscheidung über offene Sonntage im Marler Stern auf der Tagesordnung, eine von der SPD angeführte Mehrheit stimmte dagegen. Händler und Center-Management des Einkaufszentrums zeigten sich maßlos enttäuscht. Bürgermeister Werner Arndt setzte das Thema nach heftigen Reaktionen für den 29. September erneut auf die Tagesordnung des Rats. Dieses Mal wurde für die offenen Sonntage entschieden. Die Fraktion für Marl zweifelt die Rechtmäßigkeit dieses Beschlusses an.

Wie scheinheilig hier von gewissen Ratsmitgliedern und jetzt speziell die Fraktion für Marl argumentiert wird, zeigt folgendes Beispiel. Wird nicht der Sonntag zur Erholung und Erbauung gepriesen und z. B. ein Museumsbesuch empfohlen. Doch wer ermöglicht denn erst diesen Besuch? Sind das keine Menschen, die wie viele tausend andere sonntags ihren Dienst versehen?

Wer ermöglicht es uns an Sonntagen die Hallen- und Freibäder zu nutzen? Wer bewegt die Taxis rund um die Uhr? Wer gewährleistet die medizinische Versorgung in den Seniorenheimen und Krankenhäusern? Dass Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren, Apotheken und Pflegedienste an Sonntagen ihren Dienst wahrnehmen, ist für manche Zeitgenossen wohl selbstverständlich.

Die gleichen Leute nehmen es selbstverständlich an, dass sonntags alle öffentlichen Verkehrsmittel und Flugzeuge verfügbar sind und gehen in ein Restaurant.

Die Aufzählung der vielen Sonntagstätigkeiten verdeutlicht, wie viele Menschen sonntags aktiv sind und deren Dienste wir alle gerne in Anspruch nehmen. Dies beweist, dass die Diskussion über zwei verkaufsoffene Sonntage völlig überflüssig ist.

Geht es der Fraktion für Marl nicht um die Sache, sondern eher um einen privaten Affront einer Person des öffentlichen Lebens?

Wilfried Labsch
(Fraktionsvorsitzender)

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.