Saisonstart in der mittelalterlichen Lern- und Spielstadt

Die „Musenhofmägde“ Julia Hentschel und Xenia Cernicyn präsentieren rote „Poscheier“. Foto: Museum | Foto: Museum
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Am Sonntag, 1. April, startet das Grafschafter Museum ab 14 Uhr in die Saison der mittelalterlichen Spiel- und Lernstadt im Grafschafter Musenhof. Das Thema des Tages: "Osterbräuche im Mittelalter".

Was konnte man im Mittelalter in Moers mit einem Möhrchen machen? Welche Aufgaben hatte der Bubenkönig? Was ist ein Ackerbürger? Gab es im Mittelalter und in der frühen Neuzeit in Moers schon Kaufhäuser? Antworten auf diese Fragen finden Kinder in der mittelalterlichen Spiel- und Lernstadt im Grafschafter Musenhof im Schlosspark Moers. Das kleine Städtchen mit Töpferei, Backhaus, „Kaufhaus“, Stall, bürgerlichem Fachwerk-Wohnhaus und Stadtturm mit Kerker lädt ein, Moerser Geschichte des Mittelalters spielerisch zu erfahren.

Posse, Posche oder Paschen
Eine besondere Rolle kam damals dem Ei zu: In der Fastenzeit war es verboten, Eier zu essen. So sammelten die Menschen sie bis zum Osterfest. Einen großen Teil davon mussten sie als Abgaben an Grundherren und Klöster abtreten. Dabei wurden die Eier zum Teil gekocht und gefärbt, damit sie länger haltbar waren und sich auch deutlich von den frischen Eiern unterschieden. Allerdings waren sie meist nur rot. Die Farbe galt als Sinnbild für das Leben und das Blut von Jesus Christus. Versteckt und gesucht wurden die Eier allerdings nicht. Auch der Osterhase hatte im Mittelalter die Pfoten nicht im Spiel. Diese Bräuche sind am Niederrhein erst seit Ende des 19. Jahrhunderts verbreitet. Auch das Wort „Ostern“ war lange nicht in Gebrauch. Stattdessen sprach man von „Posse“, „Posche“ oder „Paschen“. Deshalb hießen die „Ostereier“ auch „Poscheier“.
Aha!

Kostenlose Kinderbetreuung und Familientage
Von April bis Oktober sind die „Stadttore“ dann wieder für Kinder, Familien und Gruppen geöffnet. Mittwochs und freitags können Eltern ihre Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zwischen 15 und 18 Uhr in die Obhut der Museumspädagogen geben. Während dann die „Großen“ Zeit zum Einkaufen haben, lernen die „Kleinen“ spielerisch vieles über das Leben im Mittelalter in Moers. Sie können dabei in Rollen schlüpfen und selbst Hand anlegen. Samstag- und Sonntagnachmittag steht der Musenhof für Familienbesuche offen, Samstagvormittag werden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten. Zu den übrigen Zeiten können sich Gruppen, Schulklassen und Kindergärten zu Gruppenführungen anmelden. Wer sich zu einer Gruppenführung anmelden möchte, sollte dies möglichst bald tun: 2011 war die mittelalterliche Lernstadt mit über 300 Gruppenführungen zeitweise komplett ausgebucht.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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