Nah an 100 Punkten
Bestnoten für zwei Mülheimer Fotografinnen

Die beiden Ausbilder Elisabeth Harbecke und Andreas Köhring mit ihren Schützlingen Davina Sowieja und Stella Scheibenzuber. | Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Die beiden Ausbilder Elisabeth Harbecke und Andreas Köhring mit ihren Schützlingen Davina Sowieja und Stella Scheibenzuber.
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Die Fotografie boomt durch Instagram & Co. Doch im professionellen Bereich bekommt der Berufszweig zunehmend Nachwuchsprobleme. Umso erfreuter war die hiesige Innung, dass gleich drei junge Fotografinnen aus Mülheim bei der jüngsten Gesellenprüfung mit der Bestnote abschnitten.

Stella Scheibenzuber (PR-Fotografie Köhring), Davina Sowieja (Fotostudio Mengede) und Barbara Gress (Response Fotografie) erreichten jeweils eine glatte eins. Die beiden erstgenannten kamen dabei sogar der Bestmarke von 100 Punkten ganz nah. Mit ihren Gesellenstücken haben beide nun gute Chancen beim Leistungswettbewerb des Handwerks auf Landes- und Bundesebene weitzukommen.

Laut Andreas Köhring, dem Obermeister der Berufsfotografen in Mülheim, Duisburg, Essen und Oberhausen, gibt es deutschlandweit nur noch 600 Ausbildungsplätze. Vor drei Jahren waren es noch doppelt so viele. Die Zahlen gingen also schon vor der Pandemie zurück, Corona hat den Trend nur noch beschleunigt. Die Eintragung neuer Betriebe explodiert, viele davon halten sich aber nicht lange. Die Zahl der Ausbilder geht immer weiter zurück.

Viele Betriebe stellen im Moment keine Azubis mehr ein

„Wir haben einen Beruf, der sehr betroffen ist und haben trotzdem ausgebildet“, sagt Köhring über sich und seine Kolleginnen und Kollegen. Mittlerweile hat sich die Situation aber weiter verschärft. „Viele legen sich nicht mehr für drei Jahre fest“, betont der Innungschef und sagt: „Man spielt nicht mit der Zukunft von jungen Menschen.

Für den Beruf ist auch eine gewisse Reife erforderlich. „Deswegen haben wir beide keine rasend jungen 16-Jährigen als Azubis“, sagt Elisabeth Harbecke, seit Anfang des Jahres Inhaberin des Fotostudios Mengede. Von den ursprünglich 20 gestarteten Lehrlingen sind nur zehn zur Prüfung angetreten, sieben haben bestanden.

Absolventinnen versenden mit dem Gesellenstück eine Botschaft

Die Tätigkeit beinhaltet freilich deutlich mehr als einen Auslöser zu betätigen. Die Prüfung beinhaltete neben dem Erstellen eines Konzepts auch eine Botschaft. Während Stella Scheibenzuber eine starke Frau trotz aufgetragener Second-Hand-Ware in Szene setzte, beschäftigte sich Davina Sowieja mit dem Thema Emanzipation. „Beide Arbeiten waren sehr aufwendig und schon ziemlich klasse“, lobt Andreas Köhring.

„Es gibt so super viele gute Fotografen, die es nicht gelernt haben“, weiß die 23-jährige Davina Sowieja, die aber die Vorteile der Ausbildung zu schätzen weiß. „Ich fotografiere unheimlich gerne aus der Situation heraus, dass es authentisch ist und so echt wie möglich“, sagt sie. Ihre Ausbilderin ergänzt: „Es sind so viele Parameter, die berücksichtigt werden müssen, damit es möglichst echt aussieht.“

Die 25-Jährige Stella Scheibenzuber hat schon während eines Praktikums festgestellt, dass sie ein gutes Auge hat. „In den drei Jahren der Ausbildung hat jeder seinen eigenen Stil entwickelt“, sagt sie rückblickend. Während ihre Mitstreiterin in Heiligenhaus am 1. Juli den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, bleibt sie vorerst in ihrem Mülheimer Betrieb.
Nun warten alle gespannt auf die Ergebnisse der Landes- und Bundeswettbewerbe.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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