B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße 2010 – 2014

Das Kunstwerk "Eichbaumgold" wird am Samstag, den 10. August 2013, um 18.30 Uhr in Mülheim/Ruhr an der U-Bahn Haltestelle "Eichbaum" eröffnet.

Wie Recherchen bei Essener Senioren ergaben, war der "Eichbaum" schon seit Jahrzehnten eine der Haupthaltestellen im Pendelverkehr zwischen Essen und Mülheim. Noch in den 1950'er Jahren lag die damals über Tage verlegte Schienenstrecke zwischen den früher mit Blaukopfpflaster ausgebauten Autostrassen - und auf der Mittelinsel soll es sogar einen echten Eichenbaum gegeben haben. Die Strassenbahnlinie sei damals noch von Mülheim erst durch die Kruppsche Fabrik und dann weiter bis zum Hauptbahnhof Essen gefahren.
Und die Oma habe als Kind so um 1900 herum noch den Henkelmann über die umliegenden Felder bis zur Kruppschen Fabrik in Essen tragen müssen. Schon damals habe es die Kruppstrasse längs des "Eichbaums" gegeben.
Wir stehen hier also an einer Haltestelle mit Tradition.

Wie sieht es dort heute aus? Autostrassen, Autobahn, U-Bahn-Tunnelführung, heruntergekommene Bahnanlagen, verfallendes Haltestellengebäude, Graffitischmierereien, Unkraut sprengt die Gehwegplatten und einige der aufmontierten roten Namensbuchstaben der Haltestelle sind auch schon abgefallen.

In diesem abgeschiedenen Dreckloch soll also Kunst stattfinden?
Die Macher des Projekts von Urbane Künste Ruhr haben sich viel vorgenommen.

Eine der erfolgreichsten Ausstellungen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 entlang der B1|A40 von Duisburg bis Dortmund soll im Herbst 2014 als Projekt von Urbane Künste Ruhr fortgeführt werden.

Mit dem quasi als Vorhut angelegten Kunstbeitrag "Eichbaumgold" werden die künstlerischen Arbeiten von Martin Pfeifle und Wanda Sebastian bereits jetzt schon in Mülheim/Ruhr im Rahmen eines Aktionstages eröffnet und vorgestellt. Gleichzeitig beginnt eine einjährige Forschungs- und Recherchephase von internationalen Künstlern wie u. a. Jakob Kolding, John Miller, Leni Hoffmann, KUNSTrePUBLIK, Christine und Irene Hohenbüchler, Michael Fehr und Elke Krasny.

Kurator Markus Ambach, der bereits die Ausstellung 2010 verantwortete, legt für B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße 2010 – 2014 den Schwerpunkt auf kollaborative Ansätze zwischen Kunst, Stadt und Planung und bezieht die Anwohner in die Konzeption von Beginn an ein. Mit neuen Typologien, Themen und Spielorten wird der Projekthorizont von 2010 erweitert, um in einer nachhaltigen Arbeit die komplexe Vielfalt dieses interessanten Lebensraumes entlang der B1|A40 erlebbar zu machen und aufzuzeichnen.

B1IA40 – Die Schönheit der großen Straße wurde im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 vom internationalen Kunstkritikerverband aica zur Ausstellung des Jahres gekürt.
Es folgen weitere Aktionstage für geplante große Ausstellung entlang der B1|A40 im Sommer 2014.

Mit "Eichbaumgold" wird eine der ersten Arbeiten an der U-Bahnstation Eichbaum in Mülheim sichtbar.
Martin Pfeifle und Wanda Sebastian geben der dort bereits bestehenden Architektur von raumlaborberlin ein neues Gesicht. Sie aktualisieren den Ort als zukünftige Forschungsstation zur Musikkultur des Ruhrgebietes.

Unterstrichen wird dies durch eine kontextbezogene Soundinstallation der beiden Musiker Stefan Schneider und Sven Kacirek.
So werden aufbereitete Tonspuren von Zügen, Bäumen und Brücken für Marimbaphon und Elektronik und die Klänge des Eichbaums von und mit Stefan Schneider und Sven Kacirek als Soundinstallation vorgeführt.

Hoffen wir, dass die Kunst- und Kulturszene auch hier den Vorreiter macht und der alte Eichbaum wieder zu einer ansprechenden Location wird.

Autor:

Dorothea Weissbach aus Oberhausen

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