Erstmals tagte die Kreissynode An der Ruhr auf digitalem Wege
Kreissynode An der Ruhr bestätigt Superintendent Hillebrand und Skriba Zühlke im Amt

In seinem Amt bestätigt wurde Superintendent Gerald Hillebrand auf der digitalen Versammlung der Abgeordneten des Mülheimer Kirchenparlamentes.  | Foto: Zur Verfügung gestellt von: Andreas Köhring.
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  • In seinem Amt bestätigt wurde Superintendent Gerald Hillebrand auf der digitalen Versammlung der Abgeordneten des Mülheimer Kirchenparlamentes.
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Erstmals tagte die Kreissynode An der Ruhr auf digitalem Wege. Die Abgeordneten des Mülheimer Kirchenparlaments kamen über die Videoplattform Zoom zusammen und bestimmten mit ihren Entscheidungen den weiteren Kurs der evangelischen Kirche in Mülheim An der Ruhr.

Mit großer Mehrheit wurden Superintendent Gerald Hillebrand und Skriba Gundula Zühlke in ihren Ämtern bestätigt. Sie standen turnusgemäß zur Wiederwahl, weitere Kandidierende hatte es nicht gegeben.
Außerdem standen zwei Synodalälteste und zwei stellvertretende Synodalälteste zur Neuwahl an. Mit Felix Hofmann (24 Jahre, Vereinte Ev. Kirchengemeinde) und Christoph Hesse (28 Jahre, Markuskirchengemeinde) wurden zwei junge Vertreter neu in das höchste Leitungsgremium des Kirchenkreises gewählt. Stellvertreter wurden Hans-Joachim Behr (Lukaskirchengemeinde) und Hans Wennemers (Vereinte Ev. Kirchengemeinde). Synodalälteste sind die nicht-theologischen Mitglieder des Kreissynodalvorstandes.

Besondere Herausforderungen

In seinem Bericht an die Kreissynode ging Superintendent Gerald Hillebrand auf die besonderen Herausforderungen des Pandemiejahres 2021 ein. Auch die theologischen Implikationen nahm er in den Blick: „Meines Erachtens verbietet sich eine theologische Deutung der Pandemie. Solche Geschehnisse haben keine Offenbarungsqualität.“

Vielmehr gehe es darum, in der Pandemie eine Aufforderung zu tätiger Nächstenliebe zu sehen. „Menschen in dieser Lage zu helfen, sie seelsorglich zu begleiten, zu trösten und zu ermutigen und die Hoffnung zu stärken, dass Gott die Welt nicht verlassen hat, sondern auch in dieser Krise bei uns ist.“

Ethische Fragestellungen

Gleichfalls forderte Hillebrand eine offene Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen, aufgeworfen durch Corona, etwa zu Kontaktbeschränkungen in Seniorenheimen oder Einschränkungen der Grundrechte „Ein offener Diskurs (darüber) sollte geführt werden und die Kirchen sollten (dabei) mit am Tisch sitzen.“

Beschleuniger nötiger Einsparprozesse

Als Beschleuniger wirke sich die Pandemie auf nötige Einsparprozesse in kirchlichen Haushalten aus. Aufgabenkritik und Einsparbemühungen auf allen Ebenen kündigte Superintendent Hillebrand an – auch wenn die unmittelbaren Finanzeinbußen bislang geringer ausfielen als zu Beginn der Coronakrise angenommen.

Kalkuliert werde für 2020 mit einem Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr, für 2021 mit einem Minus von fünf Prozent gegenüber 2019. „Wir müssen miteinander überlegen, was wir brauchen und uns noch leisten können, um als Kirche unseren Auftrag zu erfüllen und in unserer Stadtgesellschaft präsent zu sein.“

Um Synergien, und mittelfristig auch Einsparmöglichkeiten, zu erschließen, gehe der Kirchenkreis An der Ruhr auf eine Zusammenlegung der Verwaltungsämter mit dem Nachbarkirchenkreis Oberhausen zu.

Ziel der Bemühungen

Ziel der Bemühungen sei es, auch in Zukunft in den Worten von Alt-Bischof Wolfgang Huber „Existenzrelevanz“ zu beweisen. Dazu müsse Kirche digitaler werden und schlanker, so Superintendent Hillebrand. Sie müsse „groß“ denken im Sinne des Evangeliums, nicht um ihrer selbst willen. Es gelte Vernetzung zu suchen mit anderen sozialen Akteuren und aufsuchend zu arbeiten, um Menschen zu erreichen, die in gemeindlichen Kontexten keinen Anschluss haben.

Die ursprünglich vom Kreissynodalvorstand beantragte Beschlussfassung über die Zukunft der Evangelischen Ladenkirche wurde auf die kommende Frühjahrssynode vertagt. Der Kreissynodalvorstand hatte seinen Antrag zurückgezogen, um der Beratung in den Gremien mehr Zeit einzuräumen.

Fortführung der Schulreferatsarbeit

Im weiteren Verlauf hörten die Mülheimer Synodalen einen Bericht über die Fortführung der Schulreferatsarbeit. Diese werden die Kirchenkreise Essen, Oberhausen und An der Ruhr künftig in Kooperation betreiben. In Essen wird eine 100prozentige-Referatsstelle in Kürze besetzt werden, der Mülheimer Stellenanteil von 30 Prozent ist zurzeit noch vakant. Der Kirchenkreis Oberhausen beteiligt sich finanziell an der Kooperation.

Ferner beschloss die Kreissynode An der Ruhr turnusgemäß Stellen- und Haushaltspläne für 2021, außerdem bestätigten die Synodalen mit ihrem Votum die Nominierungen für die kreiskirchlichen Ausschüsse und Kuratorien. Eine Übersicht der Besetzungen: www.kirche-muelheim.de

In seinem Amt bestätigt wurde Superintendent Gerald Hillebrand auf der digitalen Versammlung der Abgeordneten des Mülheimer Kirchenparlamentes.  | Foto: Zur Verfügung gestellt von: Andreas Köhring.
In ihrem Amt bestätigt wurde Skriba Gundula Zühlke auf der digitalen Versammlung der Abgeordneten des Mülheimer Kirchenparlamentes.  | Foto: Zur Verfügung gestellt von: Andreas Köhring.
Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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