Spielen in der „54. Stadt“

Die Macher des neuen Stadtspiels (v.l.): Autor Jörg Albrecht (copy & waste), Sebastian Quack, Daniel Boy (beide Invisible Playground), Fabian Lettow, Mirjam Schmuck (beide kainkollektiv), Michael Hüners (LIGNA) und Christiane Hütter (Invisible Playground) | Foto: Björn Stork
  • Die Macher des neuen Stadtspiels (v.l.): Autor Jörg Albrecht (copy & waste), Sebastian Quack, Daniel Boy (beide Invisible Playground), Fabian Lettow, Mirjam Schmuck (beide kainkollektiv), Michael Hüners (LIGNA) und Christiane Hütter (Invisible Playground)
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Bei dem vierten Stadtspiel des Ringlokschuppens versetzen die Macher die Zuschauer ins Jahr 2044. Das interaktive Theaterspiel findet vom 12. bis 14. September statt. Es ist ein laues Septemberwochenende. Die Bewohner der Ruhrstadt, der 54. Stadt, ahnen noch nicht, was auf sie in diesen Tagen zukommt.

Das Spiel basiert auf dem Roman „Anarchie in Ruhrstadt“ von Jörg Albrecht. „30 Jahre zuvor, im Jahr 2014, setzen sich Mitglieder der Kreativwirtschaft aus der Region zusammen. Sie entwickeln den Masterplan Ruhrstadt“, erzählt der Autor bei der Vorstellung des vierten Stadtspiels. „Die 53 Ruhrstädte schließen sich wenig später zur 54. Stadt zusammen. Die Kreativen übernehmen die Macht. Sie entwickeln in den ehemaligen Städten Schwerpunkte: In Wesel sitzen die Schriftsteller, weil es dort so schön ruhig ist. Das Zentrum der bildenden Künstler liegt in Hagen, während Unna zum Mekka der Musiker geworden ist. Die Transen leben in Oberhausen und so weiter“, fährt Albrecht fort.

Doch unter der friedlichen Oberfläche gärt es. Der Schachtschamane aus Gelsenkirchen rebelliert. Mittendrin ein Liebespaar. Nach 30 Jahren bröckelt die schöne Fassade der Ruhrstadt - das Stadtspiel beginnt.
„kainkollektiv“ führt die Mitspieler im Ringlokschuppen in die brüchige Gesellschaft des Jahres 2044 ein. Die Besucher durchschreiten „eine Art Ausstellung“, beschreiben die Mitglieder der Künstlergruppe ihre Installation. Doch die ist anders als gewohnt. In der Rückschau zeigen sie die 30-jährige Geschichte der Ruhrstadt. Zeitgleich singen verschiedene Chöre das Requiem auf die Ruhrstadt. Aber auch verwirrte Teilnehmer der Restgesellschaft des Jahres 2044 irren durch den Raum. Ob die Rettung der Ruhrstadt gelingt, bleibt in diesem Stadium offen.

Danach stehen den Besuchern zwei Wege zum Fortgang des Spiels zur Auswahl.
„Wir stehen für Anarchie“, beschreibt das Theaterkollektiv Ligna ihre Version. Der audiovisuelle Gang führt vom Ringlokschuppen in Richtung Camera Obscura. Von dort geht es weiter über die Bahnbrücke zu Ruhrbania und am Ende zum Rathaus. Wird der „Palast der Macht“ den Ansturm der „Verwirrtten“ überstehen oder einfach gesprengt? Hat die Vernunft noch eine Chance oder setzt sich der anarchistische Flügel durch.
Am Ende des Rundganges geht es weiter in Richtung Oberhausen zur Donnerkuppel. Für den Transport durch die Chaoswelt ist gesorgt - auch für Verpflegung.
Die Alternative zu der Tour bietet das Theaterkollektiv Invisible Playground. „Mit Geländewagen, Truppentransportern und Bussen führt der Weg nach Oberhausen. Banden überziehen diesen Orteil der Ruhrstadt mit Krieg. Ein gefährliches Pflaster“, beschreibt Christiane Hütter das Szenario. Lebensmittelrationen werden abgeworfen. Doch die sind hart umgekämpft. Und ob die wenigen sicheren Privatwohnungen wirklich Schutz bieten - „wer weiß das schon?“, fährt sie fort. In Fünfergruppen durchstreifen die Teilnehmer das Gebiet. Die Suche nach Lebensmitteln beginnt. Und manchmal stehen die Gruppen vor der Wahl: Essen oder die bürgerliche Demokratie retten? Wer überlebt am Ende das Chaos?
Der Weg führt auch diese Gruppen schließlich zur „Donnerkuppel“ im Stadttheater Oberhausen. Im großen Showdown steht sich das Liebespaar zum Kampf auf Leben und Tod gegenüber.
Rund sechs Stunden dauert die interaktive Theatervision, die an den drei Tagen im September geboten wird. Jeweils 300 Spieler können täglich mitspielen. Für den Hin -und Rücktransport ist gesorgt. Festes Schuhwerk und eine gewisse Fitness sind für das exkursive Spiel nötig. Eine Altersbegrenzung für die Teilnahme gibt es nicht. „Durchhaltevermögen“ ist aber nötig.
Karten für das Stadtspiel gibt es für 32 Euro, ermäßigt 16, ab sofort im Ringlokschuppen, im Theater Oberhausen und an allen bekannten Vorverkaufsstätten. Bis zum 15. Juli gilt der Frühbucherrabatt von 24 Euro, ermäßigt 12.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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