Kolumne
Über die Fenstersteuer

Die Fenstersteuer stammt aus der Franzosenzeit. Die napoleonischen Besatzungstruppen wollten dergestallt am Niederrhein die reichen Bauern und Handwerkstreibenden besteuern.

Lange Zeit war die Fenstersteuer abgeschafft. Was auch damit zusammenhing, daß von nun an nur noch Häuser ohne Fenster gebaut beziehungsweise bestenhende Fensteröffnungen zugemauert wurden. Ein unhaltbarer Zustand, der zu fehlender Lüftung (= Gestank) sowie erhöhtem Energiebedarf (für Licht, selbst im Sommer!) führt.

Doch das soll sich nun ändern. Zumindest, wenn es nach dem Willen von Volkhard Edler Reichsfreiherr von `Jäger zu Speldorf geht. Seine Begründung: "Schauen Sie sich doch an, wieviele Häuser und Gebäude es heute wieder mit Fenstern gibt. Der heutige Staat ist klamm bei Kasse und kann die Einnährmen gut gebrauchen."

Er selbst habe Angst vor Sonnenlicht ("Da sind nicht nur Staub, Bakterien und Viren drin. Sondern auch viele Kleinstsonden, die mich ausspionieren sollen!") und deswegen seine Wohn- und Arbeitsräume komplett unter die Erde verlegt - "Ich bin schon lange nicht mehr von der Sonne bedroht worden!"

Ist es da nicht einfach, eine Fenstersteuer zu fordern, zumal man sie nicht selbst bezahlen muß? "Ich habe mit diesem Einwand gerechnet und ihn auch ein wenig befürchtet," so der niederrheinische Landadelige. "Sie glauben gar nicht, wie kreativ Finanzbeamte sein können, wenn es um die Auslegung der Steuergesetze geht. Sehen Sie dieses Teleskop hier? Damit kann ich Sichtkontakt zum näheren Umfeld meines Bunkers halten. Das Finanzamt möchte auch dafür eine Fenstersteuer erheben...:"

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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