Stadtelternrat zeigt sich von Minister Stamp enttäuscht
Öffnung der KiTas nicht vor Juni

Am 11. Mai  ist „Tag der Kinderbetreuung“ – üblicherweise eine Gelegenheit, den Fachkräften „Danke“ zu sagen. Dies ist in diesem Jahr nur über Umwege möglich wie hier vor der Tageseinrichtung „Wilde 13“ auf der Howadtstraße in MH-Styrum. | Foto: Daniela Heimann
  • Am 11. Mai ist „Tag der Kinderbetreuung“ – üblicherweise eine Gelegenheit, den Fachkräften „Danke“ zu sagen. Dies ist in diesem Jahr nur über Umwege möglich wie hier vor der Tageseinrichtung „Wilde 13“ auf der Howadtstraße in MH-Styrum.
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Viele Mülheimer Eltern haben gespannt auf die Pressekonferenz von NRW-Familienminister  Joachim Stamp gewartet - gespannt auf das Konzept, welches den stufenweisen Wiedereinstieg in die Kindertagesbetreuung ermöglichen soll. Die Rede war dann am Freitagnachmittag, 8. Mai, von „wenigstens zwei Tagen Betreuung etwa ab dem 10. Juni“, von „eingeschränktem Regelbetrieb im September“ und von „Sommerpause“.

„Ein glatter Schlag ins Gesicht für all diejenigen, welche seit acht Wochen daheimbleiben und sich zwischen Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit sowie Seelentröster und Alleinunterhalter zerreißen“, befindet Daniela Heimann, Vorsitzende des Stadtelternrates Mülheim.

Meilenweit entfernt sei man von einer Lösung für alle KiTa-Kinder in NRW – und allein gelassen fühle man sich von der Politik, die junge Familien offenbar gar nicht im Blick habe und die Bedürfnisse der Kleinsten schlichtweg ignoriere.

„Mit der Öffnung der Betreuung für Kinder mit Behinderung hat Minister Stamp eine wesentliche Forderung der Landeselternschaft erfüllt. Auch das Ansinnen, den Vorschulkindern einen ordentlichen Abschluss vor dem Übergang in die Grundschule zu ermöglichen, war ein wesentlicher Wunsch. Aber alle „restlichen Kinder“ weiter im Ungewissen zu lassen und ihnen lediglich zwei Tage KiTa im Juni (wohlgemerkt nicht pro Woche, sondern insgesamt) zuzugestehen, empfinden viele Eltern schlichtweg als Hohn“, ärgert sich Julia Othlinghaus-Wulhorst, stellvertretende Vorsitzende des Stadtelternrates.

Auf die Frage nach den Elternbeiträgen für zwei Tage Betreuung im Juni und für den eingeschränkten Regelbetrieb ab September hatte der Familienminister noch keine Antwort. „Auch hier wäre es an der Zeit, Farbe zu bekennen. Das System der KiTa-Finanzierung wird bereits seit langer Zeit kritisiert, nun kommen die Schwachstellen deutlich ans Licht“, befindet Heimann. Othlinghaus-Wulhorst ergänzt: „Zumindest eine Zusage, dass Elternbeiträge nicht vollumfänglich eingefordert werden, hätte drin sein müssen. Und die volle Übernahme der erlassenen Beiträge durch das Land wäre mittlerweile angebracht, um finanzschwache Kommunen nicht weiter über Gebühr zu belasten.“

Eines zumindest habe der letzte Freitagnachmittag den Elternvertretern gezeigt – das System KiTa sei offenbar nicht systemrelevant. Doch wenn Mitte September dann der „eingeschränkte Regelbetrieb“
stattfindet, gingen die Eltern zur Wahlurne (vielerorts übrigens gern in Kindertageseinrichtungen) und erinnerten sich dort an diesen Freitagnachmittag Anfang Mai, als in Düsseldorf die Rede war den „zwei Tagen Betreuung etwa ab dem 10. Juni“.

Der Stadtelternrat vertritt die Interessen der Eltern von über 5.500 Kindern in Mülheimer Kindertageseinrichtungen und ist erreichbar über stadtelternrat-muelheim@gmx.de.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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