CDU-Spitze schlägt Marc Buchholz als OB-Kandidat vor
Kein gemeinsamer Kandidat mehr für CDU und Grüne

Marc Buchholz | Foto: privat
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Seit Donnerstag steht fest, dass die Spitze der Mülheimer CDU den 65-jährigen Wilhelm Steitz ihren Mitgliedern nicht als OB-Kandidaten vorschlagen wird, sondern plant, mit Marc Buchholz einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Grüne Absicht war es, bereits im vergangenen Jahr auch durch eine OB-Kandidatur "nicht nur auf das Führungschaos in SPD und Stadtspitze aufmerksam zu machen, sondern dieses Macht-, Gestaltungs- und Orientierungsdesaster durch eine breit getragene gemeinsame OB-Kandidatur zu überwinden", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Mülheimer wollten endlich Angebote und Lösungen für Herausforderungen sehen, erst Recht zu Corona-Zeiten.

Man wollte eine Verantwortungspartnerschaft, um die Zukunft der Stadt bei den gegebenen Herausforderungen nachhaltig zu gestalten in Zeiten völlig unzureichender Finanzausstattung. Unter den besonderen Belastungen einer Pandemie erschien es den Grünen nicht zuletzt sinnvoll, eine strukturelle Zusammenarbeit mit einer anderen Partei zu suchen, um Kräfte zu bündeln.
Dafür wären sie bereit gewesen, auch eine Kandidatin mit CDU-Parteibuch mit zu tragen.

Eigene Kandidatensuche

"In den letzten Wochen zeichnete sich schon ab, dass die CDU versuchte, uns noch hinzuhalten, und fieberhaft nach einer eigenen Kandidatin oder Kandidaten suchte. Wir haben daher eine Entscheidung sehr dringend gefordert", schreiben die Grünen.
Es fehle letztlich der Führung der CDU wohl an Mut, einen gemeinsamen Kandidaten mit grünem Parteibuch den eigenen Mitgliedern vorzuschlagen, glaubt man bei den Grünen. Das Bedauern darüber sei aber vor allem deshalb sehr begrenzt, weil es in den letzten Wochen nicht gelungen sei, mit der CDU über politische Inhalte ins Gespräch zu kommen, was zuvor mit Diane Jägers möglich war. Die Grünen wollen an Wilhelm Steitz, der Vizepräsident der Bezirksregierung Köln ist, als Kandidaten festhalten. Ziel bleibe es weiterhin, einen politischen Wechsel in der Stadt herbeizuführen.

Einstimmiges Votum für Buchholz

Astrid Timmermann-Fechter, Vorsitzende der Mülheimer CDU, bestätigte, dass der Kreisvorstand sich am Donnerstagabend einstimmig dafür ausgesprochen habe, den 52-jährigen Marc Buchholz als eigenen OB-Kandidaten für die Aufstellungsversammlung, deren Termin noch nicht feststeht, vorzuschlagen. Der Kreisvorstand habe den Vorschlag für Wilhelm Steitz als gemeinsamen Kandidaten geprüft und auch Gespräche im Rahmen einer Videokonferenz mit ihm geführt. Aber man sei der Auffassung gewesen, dass Mülheim einen Oberbürgermeister benötige mit einer Perspektive über eine Wahlperiode hinaus, das erfülle Marc Buchholz aufgrund seines Alters. "Marc Buchholz hat die nötige Verwaltungskompetenz und er ist noch nicht so lange in Mülheim, dass er auch frische Ideen entwickeln kann und noch nicht so fest in alten Strukturen verhaftet ist", erklärt die CDU-Chefin. Am Donnerstag erhielt die Parteispitze die Zusage des derzeitigen Dezernenten für Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur in Mülheim. Timmermann-Fechter ist sich sicher, dass auch die Zustimmung der Ortsvereine groß sein wird. Die Aufstellungsversammlung, auf der gewählt wird, könnte im Juni stattfinden.

Marc Buchholz | Foto: privat
Wilhelm Steitz.  | Foto: Die Grünen
Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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