ÖPNV: Bessere Anschlüsse gefordert

Foto: Claudia Leyendecker

Von Claudia Leyendecker

Am vergangenen Montag konnten Bürger letztmalig Vorschläge zur Optimierung des Mülheimer Nahverkehrs einbringen. 2011 hatte es bereits drei Bürgerversammlungen zum ÖPNV gegeben. Die Auswertung liegt jetzt vor und kann im Rathaus und im Internet eingesehen werden, so Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt.

Auch am Montag wurden wiederum etwa 25 Wortmeldungen zum Thema Verbesserung im Bus- und Bahnverkehr aufgenommen und sollen mit in den vorläufigen Nahverkehrsplan einfließen. Der wird im November öffentlich ausliegen und kann dann nochmals - auch von Bürgerseite - eingesehen und verbessert werden. Dann wird der Rat entscheiden.

Zunächst ging es um die Bestandsaufnahme: Fahrzeiten, Taktzeiten, Fahrpläne, Umsteigemöglichkeiten, Anbindungen an die Nachbarstädte und Qualitäten. Dezernent Peter Vermeulen sieht Wege Gelder einzusparen, indem er auf den vermehrten Einsatz von Bussen setzt. Zum Thema Bus oder Bahn gab es eine rege Diskussion über Einsatz und Anbindung der Linien 110, 104, 132, 134, U18 oder 753. Ein Styrumer schlug etwa vor, einen Mittelweg zu gehen: Die alten Straßenbahnen ließen sich durchaus nachrüsten. Die Meinungen zu Bus und Bahn blieben kontrovers.

Kritisiert wurde vor allem, dass es in der Mülheimer Stadtmitte nach 19 Uhr nicht möglich sei, Anschlüsse zu bekommen, da alle Busse und Bahnen zur gleichen Zeit starten. Wer als Letzter ankommt, bekommt den zuerst stehenden Bus nicht mehr.

Gefordert wurde einhellig, alle sechs Bahn- und die acht Buslinien aufeinander abzustimmen. Ältere Bürger oder Familien mit Kinderwagen bemängelten vor allem das Heranfahren an die Haltestellen und den Abstand vom Bus zum Bürgersteig.

Eine gute Anbindung an die Einkaufszentren auch aus Selbeck, Saarn, Broich oder Speldorf wurde gefordert. Außerdem sollten die Planer überdenken, Linien zwischen den Stadtteilen einzurichten, ohne sie über die Stadtmitte zu leiten. Das Pünktlichkeitsversprechen der MVG wurde häufig in Frage gestellt.
Bedenklich sei auch die Anbindung an die Schulen, so Claudia Brock von der Luisenschule: „Morgens und nachmittags werden 400 Schüler allein aus Saarn und Selbeck mit E-Bussen zu den Schulen gebracht.“ E-Busse sollten daher auch in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden, denn die Anbindung an den übrigen Nahverkehr sei ungünstig.

Vor allem die 102 sollte in der Zeit zwischen 7 und 9 Uhr in einem anderen Takt fahren, war eine weitere Anregung. Es könnte nicht sein, dass die 102 in Stoßzeiten keine Schüler mehr aufnehmen könne und einfach an den Haltestellen vorbeifährt, so die Kritik von Jörg Petermann aus Eppinghofen. Im Moment sind es überwiegend die Schüler, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, in Zukunft könnte dies aber auch eine Gruppe der „wahlfreien“ Bürger mit Auto sein, erläuterte Dipl.-Ing.Marc Stuhm vom „Büro Stadtverkehr“, das mit der Ausarbeitung des Nahverkehrsplans beauftragt ist.

Die Bürgeranregungen sollen in den neuen Nahverkehrsplan mit einfließen, der Ende des Jahres vom Rat der Stadt beschlossen werden soll.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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