Advent, Advent die Bude brennt ...

Gestecke mit brennenden Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt bleiben. | Foto: Foto: Michael Wolters
  • Gestecke mit brennenden Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt bleiben.
  • Foto: Foto: Michael Wolters
  • hochgeladen von Dirk-R. Heuer

Advent, Advent, die Bude brennt ... sollte es in der Weihnachtszeit möglichst nicht heißen. Doch die Realität sieht oft anders aus: Immer wieder muss die Feuerwehr ausrücken, um Brände zu löschen. „In der vergangenen Weihnachtssaison sind wir fünf mal zu Wohnungsbränden ausgerückt, die durch brennende Adventsgestecke ausgelöst worden sind.“ Das sagte Burkhard Klein, Leiter der Mülheimer Feuerwehr. Dank umfangreicher Aufklärung seien Weihnachtsbäume nicht abgebrannt.

Bei allen Einsätzen im vergangenen Jahr seien glücklicherweise keine Personen verletzt worden. „In drei Fällen verhinderten Rauchmelder schwere Schäden“, so Klein.

Damit in dieser Saison möglichst noch weniger passiert, hat die Feuerwehr Tipps für ein sicheres Weihnachten zusammengestellt. Klein rät, den Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest auf zustellen. „Es sollte immer auf eine gute Standfestigkeit des Baumes und einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu leicht brennbaren Materialien wie Gardinen geachtet werden“.
Wichtig sei auch, die Fluchtwege wie Türen und Fenster nicht zuzustellen, damit man im Brandfall schnell flüchten kann und im Gegenzug die Rettungskräfte den Brandherd zügig erreichen können.
„Wann immer es geht, ist der Verzicht auf brennbaren Baumschmuck angebracht, um Risiken zu minimieren. Wer Kerzen verwenden will, dem rate ich, sich an folgende Regeln zu halten: Kerzen nicht unmittelbar unter Zweigen anbringen und die Kerzen an der Spitze des Baumes zuerst anzünden. Beim Löschen zuerst die untersten Kerzen auspusten.“ Grundsätzlich gehörten Wunderkerzen auf gar keinen Fall an den Weihnachtsbaum. „Das ist viel zu gefährlich, denn Wunderkerzen werden sehr heiß.“

„Wer auf echte Kerzen nicht verzichten will, sollte sie auf feuerfeste Untersätze stellen“, rät Klein. „Je länger Gestecke und Bäume in der Wohnung stehen, desto gefährlicher werden sie“, weiß der Experte aus Erfahrung. „Trockene Weihnachtsbäume oder Gestecke entzünden sich explosionsartig.“ Grundsätzlich gelte, die Kerzen weit genug von Ästen oder anderen brennbaren Gegenständen zu positionieren. „Wenn es der eigenen Hand zu heiß wird, stimmt der Abstand nicht“, erklärt Klein. „Bei Gardinen und anderen brennbaren Gegenständen ist mindestens ein halber Meter Abstand nötig. Wichtig ist, dass ein zehn Liter Eimer mit Wasser und/oder ein Feuerlöscher griffbereit in der Nähe plaziert sind. Wer Gestecke verwendet, kann auch mit einer Gießkanne löschen.“

Das größte Risiko bestehe immer zum Ende der Weihnachtszeit. „Wenn Gestecke oder Bäume trocken werden, wird es Zeit, sie zu entfernen. Zumindest die Kerzen sollten dann nicht mehr ansteckt werden.“

„Augen auf“ heiße es schon beim Kerzenkauf: „Ich empfehle Sicherheitskerzen, bei denen entweder der Docht nicht bis zum Ende durchgezogen ist oder Kerzen, die auf einem Aluminiumplättchen stehen. Und natürlich macht es Sinn, die Kerzen auszupusten, wenn man den Raum verlässt und niemand auf sie achtet.“ Das sei bisweilen lästig, rette aber Leben.

Vor allem Kinder müsse man auf die Gefahren mit Feuer aufmerksam machen. „Verbote oder Verschweigen macht die Kleinen erst richtig neugierig. "Wer kurz vor dem Fest seinen Kinder noch einmal den Umgang mit offenem Feuer erklären möchte, findet auf der Internetseite der Mülheimer Feuerwehr (http://www.muelheim-ruhr.decms/brandschutzberatung__vorbeugender_brandschutz1.html ) Informationen und Links zum Thema. Auch Zündhölzer und Feuerzeuge können zur Gefahr werden. Die Feuerspender sollten vor Kindern an einem sicheren Platz aufbewahrt werden.

Im Zweifel, vor allem wenn Kinder im Haushalt leben, sei elektrische Weihnachtsbeleuchtung die bessere Alternative. „Allerdings sollten es nur Leuchtmittel sein, die über ein TÜV- und GS-Zeichen verfügen“, sagt der Leiter der Feuerwehr.

Und einen Geschenktipp hat er auch noch parat: „Wer noch keine Gaben gekauft hat, der soll gute Rauchmelder verschenken“, meint er. „Im vergangenen Jahr haben sie mehrfach verhindert, dass es zu Todesfällen gekommen ist. Und was kann man besseres schenken als das Leben eines Angehörigen oder Freundes.“

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.