Gesundheit
Gesund durch das Schulleben

Von links: Vito Tchorz, Zeinab Al-Zoubi, Tim Krause,  Judith Koch, Jonas Nawoth, Tatjana Malik, Angelika Balzer und Schene Salih-Yilanci im Hausaufgabenraum, in den sich alle Schüler zurückziehen können, um in aller Ruhe ihre Aufgaben zu erledigen. Das schöne Wandgemälde im Hintergrund wurde übrigens von Mitarbeitern des Energieversorgers Innogy gestaltet, | Foto: Thomas Emons
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"Nur wenn es Schülern gut geht, können sie auch gut lernen", sagt Judith Koch. Die Rektorin der Realschule an der Mellinghofer Straße und ihre 41 Lehrer-Kollegen haben Konsequenzen aus dieser Erkenntnis gezogen und Gesundheit zu einem pädagogischen Schwerpunkt ihrer Schule gemacht, an der zurzeit 562 Mädchen und Jungen fürs Leben lernen.

"Wo können Kinder heute noch auf der Straße spielen oder auf Bäume klettern? Wo können sie im Zeitalter von Smartphone, Internet und einem 24-stündigen Fernsehprogramm auf über 100 Kanälen der ganzen Wucht der Probleme auf unserer Welt entkommen?" beantwortet die Pädagogin die Frage nach dem Grund für einen Unterrichtsschwerpunkt Gesundheit mit einer Gegenfrage.

Wer diese Gegenfrage auf sich wirken lässt, dem wird klar, dass Kinder auch in einer vermeintlichen Wohlstandsgesellschaft einem seelischen und körperlichen Druck ausgesetzt sind. "Wir sind für viele Kinder heute so etwas wie eine zweite Familie. Deshalb wollen wir hier eine Schulkultur leben, in der wir alle Hand in Hand arbeiten", sagt Lehrerin Schene Salih-Yilanci. "Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie von uns ernst genommen werden und mit all ihren Anliegen und Sorgen immer ein offenes Ohr finden. Denn nur wer offen und unbelastet ist, der kann und will auch lernen", ergänzt ihr Kollege Vito Tchorz. Beide Lehrer haben zusammen mit 13 weiteren Kollegen bereits eine gesundheitspädagogische Fortbildung durchlaufen.

Fortbildung und Unterrichtsmaterial rund um die körperliche und seelische Gesundheit kommen von einem Partner-Pool, zu dem die Unfallkasse NRW, die Barmer Ersatzkasse, die Universität Lüneburg, das deutsche Jugend-Rotkreuz und die Caritas gehören. Letztere gestaltet mit Neuntklässlern einen Unterrichtstag zum Thema seelische Gesundheit, bei dem die Schüler auch mit Menschen ins Gespräch kommen, die eine psychische Erkrankung erlitten und überwunden haben.

Aber auch die Tatsache, dass Schüler an der Mellinghofer Straße in einer festen Unterrichtsstunde pro Woche mit dem Thema seelische Gesundheit beschäftigen, dass sie zu Sanitätern, Sporthelfern und Streitschlichtern ausgebildet werden und mit Unterstützung externer Coaches ein spielerisches und interaktives Anti-Mobbing-Training durchlaufen, gehören für Koch und ihre Kolleginnen Salih-Yilanci und  Tchorz zum ganzheitlichen gesundheitspädagogischen Ansatz ihrer Schule.

Und was sagen die Schüler dazu? "Mir gefällt es gut, dass wir ein Anti-Mobbing-Training und ältere Mitschüler als Klassenpaten haben. Denn gerade wenn man neu an der Schule ist, ist es wichtig, dass die Leute nett und freundlich zu einem sind, damit man sich wohl fühlt und Freunde findet", sagt Fünftklässlerin Tatjana Malik. Tim Krause aus der 6b findet es "klasse, dass wir in unserem Klassenrat regelmäßig über alle Probleme sprechen können, die uns belasten." Jonas Nawoth aus der 9a haben vor allem die Einblicke ins Thema seelische Gesundheit beeindruckt, "weil wir im Gespräch mit Mitarbeitern der Telefonseelsorge und der Caritas auch erfahren haben wie man Menschen helfen kann, die von einer Depression betroffen sind. Und seinen Klassenkameradinnen Angelika Balzer und Zeinab Al-Zoubi tut es vor allem gut, "dass wir Lehrer haben, die uns ernst nehmen und uns zuhören." Den Neuntklässlerinnen gefällt vor allem die ruhige und entspannte Lernatmosphäre in den kleineren Lernkursen ihres Jahrgangs, "in denen man auch mal öfter dran genommen wird,"

Von links: Vito Tchorz, Zeinab Al-Zoubi, Tim Krause,  Judith Koch, Jonas Nawoth, Tatjana Malik, Angelika Balzer und Schene Salih-Yilanci im Hausaufgabenraum, in den sich alle Schüler zurückziehen können, um in aller Ruhe ihre Aufgaben zu erledigen. Das schöne Wandgemälde im Hintergrund wurde übrigens von Mitarbeitern des Energieversorgers Innogy gestaltet, | Foto: Thomas Emons
Ein echter Hingucker im Hausaufgabenraum der Realschule an der Mellinghofer Straße. Das sehenswerte Wandbild wurde im Rahmen einer Teambuilding-Aktion von Kollegen des Energieversorgers Innogy kreiert.  | Foto: Thomas Emons
Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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