Rot-Weiss Mülheim gegen Borussia Mönchengladbach
Die Fohlen kommen

Die C-Junioren von Rot-Weiss Mülheim freuen sich riesig aufs Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach. 
Foto: PR-Fotografie Köhring AK
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Die C-Junioren von Rot-Weiss Mülheim bestreiten am Sonntag, 13. Februar, ab 13.30 Uhr das Spiel ihres Lebens. In der ersten Runde des Niederrheinpokals kommt kein Geringerer als der Nachwuchs des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach an die Bruchstraße.

Die Truppe kickt in der Regionalliga, immerhin höchste deutsche Spielklasse dieser Altersklasse. Dort ist sie noch ungeschlagen. Das ist auch dem DFB nicht verborgen geblieben. So wurden Isaac Zufelde, Kilian Sauck und Niklas Swider im Herbst zu Lehrgängen der Deutschen U15-Nationalmannschaft eingeladen. Drei Ligen tiefer in der Kreisklasse tritt Rot-Weiss Mülheim an. Im zweiten Jahr ist Marc Siekmann Chefcoach, war vorher Co-Trainer. Diesen Posten hat nun Michael Luther inne. Der Kern der Truppe spielt seit der F-/E-Jugend zusammen. Die Spieler kommen aus Eppinghofen, Dümpten, Styrum, einige sogar aus Duisburg. Es scheint ziemlich viel Spaß zu machen, für Rot-Weiss zu kicken.

Torhungrige Mannschaft

Die Rot-Weissen liegen punktgleich mit SC Croatia an der Tabellenspitze, den Verfolgern weit enteilt. Im Oktober wurde bei Croatia mit 2:4 verloren. Siekmann ist trotz der Niederlage immer noch begeistert von diesem Match: „Das war ein Klassespiel auf Augenhöhe. Croatia ist sehr stark, aber es gibt ja noch ein Rückspiel im März. Ansonsten ist die Liga nicht so spannend.“ In der Tat, alle anderen Spiele haben die Rot-Weissen locker gewonnen und allein in der Hinrunde 111 Tore erzielt. Man hofft schon, zur Qualifikation antreten zu dürfen für die Leistungsklasse. Der Trainer wird nachdenklich: „Wir haben da jede Menge Talente im Team. Kein Wunder, dass schon die ersten Anfragen kamen für unsere Spieler. Bisher konnten wir die Truppe aber noch zusammenhalten.“

Der 20-köpfige Kader darf zurecht als Multi-Kulti-Truppe gelten. Der Trainer schmunzelt: „Bei uns sind 14 verschiedene Nationen versammelt.“ Naher Osten, Dominikanische Republik, etliche afrikanische Länder. Das sorgt doch gewiss für Probleme? Von wegen, sagt Marc Siekmann: „Die sind alle top, gerade die Jungs aus Afrika. Zuverlässig bis zum geht nicht mehr. Da kann ich mich wirklich nicht beklagen.“ Siekmann nennt ein Beispiel: „Während der Corona-Pause musste jeder dreimal fünf Kilometer laufen in der Woche. Keiner hat gemeckert. Im Moment haben die Jungs kaum frei. Dreimal die Woche Training, zweimal Laufen. Dazu kommt noch ein Spiel. Alle sind voll dabei. Da mussten wir auch keinen Druck ausüben oder so. Die Jungs wollen.“

Die ganz große Bühne

Doch wie kam das Team zu der wohl einmaligen Chance, sich auf der ganz großen Bühne zu präsentieren? Es war im Halbfinale des Kreispokales, als der Duisburger Niederrheinligist Hamborn 07 beim Underdog antrat und auch schnell mit 2:0 führte. Doch dann trauten die 150 Zuschauer ihren Augen nicht, denn die zwei Spielklassen Unterschied waren wie weggewischt. Und dem überraschten Gegner verging Hören und Sehen. Noch vor der Pause gelang Dorian Prince Agbodjan der Ausgleich per Doppelpack. Spätestens nach der Mülheimer Führung in der 43. Minute lag die Sensation in der Luft. Mit dem vierten Treffer in der Nachspielzeit waren dann die Sensation und der Einzug in den Niederrheinpokal perfekt.

Es war gar nicht so einfach, einen Termin zu finden, da die Borussen stark eingespannt sind. Normalerweise geht es gegen Dortmund, Schalke, Köln oder Leverkusen. Wird der Topfavorit die Pokalbegegnung mit dem kleinen Mülheimer Klub da überhaupt ernst nehmen (können)? Die rot-weissen Jungs wissen ganz genau, dass das ihre Chance sein könnte gegen eines der zurzeit besten deutschen Teams. Erstaunlich abgeklärt heißt es, in so einem Spiel könne man nur lernen. Ganz cool und nicht ohne Selbstbewusstsein verlautet es aber auch aus dem Mannschaftskreis: „Wenn der Gegner uns unterschätzt, werden wir da sein. Wir geben auf jeden Fall unser Bestes.“

Harter Pokalfight

Der Rahmen soll entsprechend gestaltet werden, so Marc Siekmann: „Das ist für unseren Verein eine ganz große Sache. Es wird Musik geben und einen richtigen Moderator. Dazu Gegrilltes, Waffeln, Getränke. Natürlich ein Wimpeltausch vor dem Spiel, das von einem Schiedsrichtergespann geleitet wird.“ Wird den Zuschauern ein harter Pokalfight geboten? Davon geht Trainer Siekmann aus: „Die Jungs sind immer für eine Überraschung gut.“ Und dann zitiert einer der grinsenden Teenager noch den Kaiser: „Schau‘n mer mal.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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