Olympia auf dem letzten Drücker

Auf dem letzten Drücker hatte Paulina Schmiedel das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro gebucht. Ein Infekt bremste die 23-jährige Mülheimerin aber aus, so dass sie mit der Staffel nur den 12. Platz im Vorlauf erreichte.

Vor einem Jahr hatte die Mülheimerin, die aber seit drei Jahren in Hamburg lebt und dort Psychologie studiert, schon aufhören wollen. Doch ihre Trainerin ermunterte sie zum Weitermachen. Vor gut fünf Wochen stand dann fest: Paulina darf nach Rio.

Vor der Reise nach Südamerika machte die 23-Jährige noch einmal Halt in Mülheim, wo sie 2012 Abitur am Otto-Pankok-Gymnasium gemacht hat. Noch einmal Zeit mit der Familie verbringen, die sie immer unterstützt hat. Und die wenige Tage später ebenfalls gen Brasilien flog. Obwohl es zunächst schlecht aussah, bekamen die Schmiedels doch noch Übernachtungsmöglichkeiten und vor allem Karten für den Auftritt ihrer Tochter.

Der Olympia-Start stand unter dem Motto "alles oder nichts", denn die Mülheimerin war nur für einen Start gemeldet. Eine zweite Chance gab es nicht. Als dritte Schwimmerin ging sie für die 4x200-Meter-Freistil-Staffel des deutschen Schwimmverbandes (DSV) an den Start. Startschwimmerin Annika Bruhn brachte die deutsche Mannschaft in 1:59,28 Minuten auf die Reise, ehe Youngster Leonie Kullmann (1:59,04) an der Reihe war. Geschwächt von einem Infekt blieb Paulina Schmiedel unter ihren Möglichkeiten und schwamm die langsamste Zeit im deutschen Quartett. Sie übergab nach 2:01,24 Minuten an Schlussschwimmerin Sarah Köhler, die die Staffel in 1:57,18 Minuten nach Hause brachte.

Rang sieben im zweiten Vorlauf und Rang zwölf in der Gesamtwertung reichten nicht für das Finale der besten acht. Den Olympiasieg sicherten sich später die US-Damen (7:47,77 Minuten) vor Australien und China.

Zwei Klassenkameraden in Rio

Für Paulina Schmiedel bleibt Olympia dennoch ein tolles Erlebnis, bei dem sie - beinahe unvorstellbar - auch einen alten Klassenkameraden traf. Hockeyspieler Christopher Rühr war seit der fünften Klasse ihr Mitschüler. Bis 2014 spielte er beim HTC Uhlenhorst. Über den Club an der Alster in Hamburg ist er nun bei Rot-Weiss Köln gelandet und ist einer der Shootingstars in der noch ungeschlagenen deutschen Hockeymannschaft.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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