Die Ruhe vor dem Sturm?- Doppelter Abi-Jahrgang in 2013

Prof. Dr. Eberhard Menzel, Präsident der HRW, freute sich sichtlich über den Besuch von Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • Prof. Dr. Eberhard Menzel, Präsident der HRW, freute sich sichtlich über den Besuch von Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung.
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Bereits im kommenden Wintersemester werden sich rund 45.000 Studenten mehr in den Fachhochschulen und Unis in NRW einschreiben- Grund hierfür: die doppelten Abiturjahrgänge. Auch die HRW sowie die Ausbildungs- und Handwerksbetriebe in Mülheim werden mit dem doppelten Ansturm an Studenten und Azubis konfrontiert.

Anlässlich einer Rundreise zum Thema „Doppelte Abiturjahrgänge“ konnte sich Wissenschaftsministerin Svenja Schulze vom Standort der Hochschule Ruhr West (HRW) in Mülheim von der aktuellen Lage überzeugen: „Ich will mir vor Ort ein persönliches Bild vom Stand der Vorbereitungen machen und bin beeindruckt über diese hervorragende Organisation“, erklärt die Ministerin sichtlich erfreut.
Auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Eberhard Menzel ist zuversichtlich: „Die noch junge Hochschule ist gut drei Jahre nach ihrer Gründung bereits fest in ihrer Region verankert und kann schon jetzt eine hohe Studiennachfrage verzeichnen.“

"hervorragende Organisation" (Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW)

Das Lehren, Lernen und Forschen ist derzeit nur in der mobilen Hochschule am Standort Dümptener Straße 45 und Wiesenstraße 36 möglich. Doch in den Neubau an der Duisburger Straße und in Bottrop investiert das Land NRW derzeit 173 Millionen Euro. Die Grundsteinlegung für den Standort Mülheim erfolgte bereits im September des vergangenen Jahres denn die Baumaßnahmen sollen rechtszeitg abgeschlossen sein, so dass der doppelte Abiturjahrgang davon profitieren kann.
„Auf meiner Rundreise durch die Hochschulen und Unis unseres Bundeslandes bin ich zu dem Entschluss gekommen, das wir sehr gut vorbereitet sind. Die HRW wächst schneller als erwartet, das ist ein gutes Zeichen. Auch die sehr engagierten Lehrkräfte und Studierenden sowie die hervorragend genutzten und gestalteten Lehrräume tragen ihren Beitrag zu dieser guten Vorbereitung bei“, so Schulze.

Betriebe sind gut vorbereitet

Auch Helmut Köstermenke, Vizepräsident Wirtschafts- und Personalverwaltung, ist positiv gestimmt: „Unser Studienservice und die Beratung sind sehr gut besucht. Wir bieten unseren Studenten ein umfassendes und praktisches Studium an, damit sie die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten.“
„Der Kontakt zu unseren Professoren ist sehr gut und wir können in kleinen Gruppen arbeiten. Ich denke die FH ist aufgrund dessen zur Zeit sehr angesagt und wird es auch weiterhin bleiben“, erklärt Alexander Barth, Student an der HRW.
Svenja Schulze verweist im Zuge ihres Besuches auch noch auf die bereits gemeisterten Doppeljahrgänge in Niedersachsen: „Wir konnten ja praktisch schonmal üben. In Niedersachsen wurde im vergangenen Jahr die Wehrpflicht ausgesetzt was einen Zulauf von mehr als 10.000 Studenten in NRW bedeutete. Auch diese Problematik haben wir gut händeln können.“

Erhöhte Anzahl an Azubis vermutet

Aber nicht nur die HRW erwartet einen eindeutigen Anstieg der Nachfrager, auch die Ausbildungs- und Handwerksbetriebe in Mülheim müssen mit einer erhöhten Lehrstellennachfrage rechnen. Auf Nachfrage der MW erklärte man bei der Kreishandwerkerschaft, dass bisher alles wie immer verlaufe. Es gäbe noch keine auffälligen Veränderungen oder Mehrbewerbungen, dafür sei es eh noch zu früh. Auch Hans Michaelsen, Geschäftsführer der Industrie-und Handelskammer (IHK) zu Essen erklärte auf Nachfrage: "Es ist klar, dass es etwa 1.500 zusätzliche Abiturienten gibt die vermutlich einen Ausbildungsplatz suchen. Wir versuchen den Ausbildungsbetrieben mit auf den Weg zu geben, diese hochqualifizierten Abgänger einzustellen und auszubilden. Die Betriebe sollen dies als Chance für ihr Unternehmen sehen, eventuell auch mehrere Azubis gleichzeitig aufnehmen. Denn eines ist sicher: Ab 2014 werden die Zahlen der Ausbildungssuchenden stetig sinken." Im Zuge dessen verwies Michaelsen auch noch einmal auf Bayern, die den doppelten Jahrgang schon hinter sich hätten. Dort sei alles sehr geräuschlos über die Bühne gegangen. Man vermutet, dass es in NRW genauso ablaufen wird.

Auch die Uni Duisburg-Essen hat bereits in 2008 begonnen, sich auf die Herausforderung vorzubereiten. So wurden zusätzliche Studienplätze - insbesondere in den stark nachgefragten NC-Fächern - geschaffen. Außerdem wurden zusätzliche Professuren eingerichet und das Lehrpersonal in den Fakultäten erweitert. Eine Auslagerung von Hörsälen oder Lehrräumen ist noch nicht bekannt.

Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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