"Wir wollen in unseren eigenen vier Wänden alt werden"

Helga Spindek (88, links) gibt ihr Amt als Vereinsvorsitzende an ihre Nachfolgerin Dorothea Schäfer (79) ab. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • Helga Spindek (88, links) gibt ihr Amt als Vereinsvorsitzende an ihre Nachfolgerin Dorothea Schäfer (79) ab.
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Viele wünschen sich ein selbstbestimmtes, individuelles Leben im Alter und das, wenn möglich, in den eigenen vier Wänden. Die Bewohner der Liverpoolstraße 33 und Mitglieder des Vereins „Gemeinschaftliches Wohnen und Leben im Alter“ leben diesen Wunsch seit bereits 10 Jahren.

„Die Gründung des Vereins im Jahre 1996 war der erste Schritt, der getan werden musste, um bei der Stadt als Bewerber für das ehemalige Kasernengelände überhaupt in Frage zu kommen“, erklärt Helga Spindek (88), ehemalige Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins.
„Seit unserer Vereinsgründung haben wir uns die Frage gestellt: Wie kann ich so lang wie möglich in den eigenen vier Wänden selbstständig leben?“, erklärt die 88-Jährige. „Und als uns dann zu Ohren kam, dass die Stadt das Kasernengelände Nahe des Witthausbusch bebauen will, mussten wir schnell handeln.“

Viele Hürden waren zu meistern

Bis sich die Vereinsmitglieder jedoch häuslich niederlassen konnten und der Bau abgeschlossen war, gab es noch viele Hürden zu meistern.
„Das ewige Hin und Her mit den Architekten, dann die Anträge bei der Stadt sowie beim Land für Fördermittel und die Suche nach einem passenden Bauherren kosteten uns allen viel Kraft aber auch Geld“, erklärt Dorothea Schäfer (79) die jetzige Vereinsvorsitzende. „Ich persönlich war damals noch nicht aktiv im Verein dabei, jedoch habe ich immer wieder mitbekommen, wie mühsam die Planungen für unser Wohnprojekt waren.“
Nach vielen Angeboten konnte der nun als gemeinnützig anerkannte Verein die GAGFAH Group als Bauherren für sich gewinnen. „Die einzige Bedingung war jedoch, dass das Haus in einem wesentlich größeren Stil gebaut werden musste, als von uns ursprünglich geplant“, so Helga Spindek.

2004 war das Haus bezugsfertig

Anfang 2004 war das Haus dann endlich bezugsfertig. Der ursprüngliche Kaufpreis von 300 D-Mark belief sich zu diesem Zeitpunkt auf das doppelte, rund 600 D-Mark pro Quadratmeter. Doch zunächst bezogen nur wenige Vereinsmitglieder ihr neues Domizil.
„Heute leben wir hier mit rund 40 Parteien. Regelmäßige gemeinsame Unternehmungen oder Skatrunden bieten uns genau das, was wir uns als Ziel gesetzt hatten: Jederzeit Kontakte knüpfen und die krankmachende Einsamkeit vermeiden. Uns ist es sehr wichtig, dass die potentiellen Mieter in unseren Verein eintreten und sich darüber im Klaren sind, auch einmal für den anderen da zu sein“, so Schäfer.

HINTERGRUND:

- Der Verein gründete sich bereits im Jahr 1996
- Das barrierefreie Wohnhaus an der Liverpoolstraße 33 ist 2004 fertiggestellt worden
- Derzeit stehen 3 Mietwohnungen zwischen 49 und 63 Quadratmetern jeweils mit kleiner Terrasse oder Loggia, einem Wohn-und Schlafraum, eigenem Bad und eigener Küche zur Vermietung. Bei Interesse erteilt Dorothea Schäfer unter Tel. 374353 gerne Auskunft.

Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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