Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe
"Mülheim braucht uns!"

Seit einem Jahr ist die Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe im Einsatz. Die insgesamt sechsköpfige Truppe macht in ganz Mülheim Jagd auf Müllsünder. Und das mit Erfolg, denn laut MEG ist die Situation bereits viel besser geworden. | Foto: PR-Fotografie Köhring
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  • Seit einem Jahr ist die Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe im Einsatz. Die insgesamt sechsköpfige Truppe macht in ganz Mülheim Jagd auf Müllsünder. Und das mit Erfolg, denn laut MEG ist die Situation bereits viel besser geworden.
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Ein Jahr mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe Rund um in die Uhr, verteilt auf drei Schichten, sind die mobilen Mülldetektive der Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe der MEG im Einsatz. Sperrmüll im Wald und Hausabfälle an den Altpapiercontainern - die sechsköpfige Truppe hat jede Müllsünde im Visier. Das Projekt der Stadt gibt es seit einem Jahr und es zeigen sich deutliche Erfolge, wie die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) erfreut feststellt.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Bürger auf Müllsünden in ihrer Nachbarschaft aufmerksam machen können. Ein Weg ist zum Beispiel der MEG-Melder in der App der Entsorgungsgesellschaft. "Egal, ob übers Internet, der App oder per Telefon: Alle Hinweise werden zunächst im Umweltamt der Stadt gesammelt und ausgewertet und dann an uns weitergeleitet", weiß MEG-Pressesprecherin Jennifer Schakau.

Rund 240 Containerstandorte

In zwei deutlich gekennzeichneten Fahrzeugen und in einem "normalen" im Undercover-Einsatz sind die Mülldetektive im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Dabei werden die rund 240 Containerstandorte überwacht, aber auch zu früh an die Straße gestellter Sperrmüll und wilde Müllkippen ins Visier genommen.

Aufklärung und Sensibilisierung

In Zweierteams rücken die MEG-Mitarbeiter, die von Mitarbeitern der Vollmergruppe unterstützt werden, aus, um zunächst einmal den "Tatort" in Augenschein zu nehmen. "Vor Ort versuchen wir dann herauszufinden, wer der Besitzer des Mülls ist. Haben wir die Personalien, statten wir Hausbesuche ab. Bei unserer Arbeit geht es in erster Linie um Aufklärung und Sensibilisierung", unterstreicht Kurt Lanfermann. Sein Kollege Marcel Loock ergänzt: "Die meisten Leute sind sich gar keiner Schuld bewusst und sehen ihren Fehler schnell ein. Nach einem kurzen Gespräch verstehen sie, wie wichtig es für alle Bürger der Stadt ist, dass der Müll richtig entsorgt und nicht einfach in die Ecken geschmissen wird. Ich bin selbst Mülheimer und habe eine kleine Tochter, daher liegt mir das Thema auch persönlich am Herzen."

Illegale Ablage von gewerblichen Abfällen

Beim Fehlverhalten des "kleinen Manns" drückt die Truppe auch mal ein Auge zu. War der Altpapiercontainer voll und wurde das letzte Paket vor den Container geschmissen, nehmen es die Detektive kurzerhand selbst mit und die Sache ist erledigt. Ganz anders sieht es aber bei der illegalen Ablage von gewerblichen Abfällen aus. Denn die müssen per Gesetz gesondert entsorgt werden und sind damit auch kein Kavaliersdelikt mehr.
"Besonders in Gewerbegebieten kommt es immer wieder vor, dass Farbreste, Autoreifen und Co. einfach irgendwo hingeschmissen werden. Da versuchen wir natürlich nach Kräften den Besitzer zu finden. Bei vorliegenden Straftaten ziehen wir auch die Polizei hinzu und geben den Fall ans Ordnungsamt weiter", so Lanfermann. Denn Bußgelder ausstellen, das darf die Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe nicht.

Unappetitlicher Pommesfund

Während der bislang einjährigen Arbeit (das Projekt wurde im aktuellen Haushalt für zwei weitere Jahre bewilligt) gibt es Fälle, die natürlich mehr als andere in Erinnerung geblieben sind, wie der recht unappetitliche Pommesfund: Jemand hatte eine große Menge abgelaufener und bis zum Platzen aufgeblähter Pommestüten in Gastrogröße unsachgemäß entsorgt. Unvergessen bleibt auch der Kicker im Wald. "Da fragt man sich immer, wie es sein kann, dass sich jemand die Mühe macht und ein schweres sowie sperriges Gerät wie einen Kicker extra in den Wald schleppt, anstatt einfach und bequem den Sperrmüll zu rufen?", wundern sich die Mülldetektive.

Müllsünder in flagranti

Bei ihrer Arbeit legen sie sich sogar regelrecht auf die Lauer. Dafür haben sie mittlerweile Einfahrten und Garagenhöfe von Bürgern, die das Projekt nicht nur befürworten, sondern auch mal eine wärmende Tasse Kaffee servieren, zur Verfügung gestellt bekommen. Und auch die eine oder andere Hecke im Stadtgebiet dient als Versteck, um Müllsünder in flagranti zu erwischen. Denn: "Mülheim braucht uns! Manche Standorte werden so vollgemüllt, da sieht man die Container gar nicht mehr. Nach dem Wochenende ist es besonders schlimm. Und trotzdem muss man sagen, dass sich die Gesamtsituation schon deutlich verbessert hat. Daher bleiben wir am Ball, damit unsere Stadt immer sauberer wird", verspricht die Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe.

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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